Wahnsinn in Dortmund

Dortmund. In einem Fußball-Thriller mit Happy-End hat Borussia Dortmund erstmals seit 15 Jahren den Sprung in den erlauchten Kreis der vier besten Mannschaften Europas geschafft

 Fürths Bernd Nehrig (links) lässt hier den Dortmunder Kevin Großkreutz abheben. Dabei steht er sonst mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Foto: Karmann/dpa

Fürths Bernd Nehrig (links) lässt hier den Dortmunder Kevin Großkreutz abheben. Dabei steht er sonst mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Foto: Karmann/dpa

Dortmund. In einem Fußball-Thriller mit Happy-End hat Borussia Dortmund erstmals seit 15 Jahren den Sprung in den erlauchten Kreis der vier besten Mannschaften Europas geschafft. Der entthronte Meister erkämpfte sich im dramatischen Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Malaga durch zwei Tore in der Nachspielzeit einen 3:2 (1:1)-Sieg und schaffte nach dem 0:0 im Hinspiel den Einzug ins Halbfinale. Der BVB blieb damit weiter ungeschlagen und lässt die euphorischen Fans weiterhin vom ganz großen Coup auf der europäischen Bühne träumen.

Marco Reus (90.+1) und Felipe Santana (90.+2) verwandelten das Dortmunder WM-Stadion in ein Tollhaus und beendeten vor 65.829 Zuschauern die Premiere der Andalusier in der Königsklasse. Malaga war durch Joaquin (25.) und einen aus Abseitsstellung erzielten Treffer des acht Minuten zuvor eingewechselten Eliseu (82.) zweimal in Führung gegangen, doch der BVB kämpfte sich zurück. Den ersten Ausgleich hatte Robert Lewandowski (40.) erzielt.

Im ausverkauften Dortmunder Stadion konnte Trainer Jürgen Klopp bis auf Nationalspieler Mats Hummels, der erstmals nach vierwöchiger Verletzungspause zumindest wieder auf der Bank saß, seine stärkste Formation aufbieten. Vorsicht war in den Anfangsminuten oberstes Gebot bei beiden Mannschaften. Malaga hatte vor dem Strafraum ein dichtes Abwehrnetz installiert. Schon früh zeichnete sich ab, was Klopp schon vor dem Anpfiff prophezeit hatte: "Es wird ein Geduldsspiel."

Die erste Chance hatte Lewandowski (16.), dessen Heber das Tor des derzeitigen Tabellensechsten der spanischen Primera Division knapp verfehlte. Zumindest schien dieser gelungene Angriff kurzfristig Eindruck hinterlassen zu haben, denn Dortmund drängte auf den Führungstreffer, ohne dass sich hochkarätige Möglichkeiten ergaben. Doch der Schuss ging prompt nach hinten los. Als die BVB-Defensive nicht energisch genug attackierte, überwand Joaquin Torhüter Roman Weidenfeller mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze, bevor Lewandowski die erste gelungene Kombination der Borussia aus kurzer Distanz zum 1:1 abschloss. Nach einem Hackenpass von Marco Reus umspielte der polnische Torjäger Malagas Torhüter und schob ein.

Nach einer Stunde warteten die BVB-Anhänger zunächst vergebens auf die Schlussoffensive, denn Malaga versuchte, das Ergebnis mit Cleverness und Routine über die Runden zu retten. Bei Dortmund fehlte es zumeist an der Präzision und dem letzten überraschenden Pass. Die Schlussphase entwickelte sich dann zum Krimi.

 Von der ersten Sekunde an eine umkämpfte Partie: Dortmunds Robert Lewandowski (rechts) im Duell mit Martin Demichelis (links). Am Ende hatte der BVB die Nase vorne. Foto:Gambarini/dpa

Von der ersten Sekunde an eine umkämpfte Partie: Dortmunds Robert Lewandowski (rechts) im Duell mit Martin Demichelis (links). Am Ende hatte der BVB die Nase vorne. Foto:Gambarini/dpa

Dortmund hatte in Torhüter Weidenfeller und Torschütze Lewandowski seine besten Akteure. Aufseiten der Spanier gefielen Joaquin und der ehemalige Münchner Bundesliga-Profi Martin Demichelis. sid

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