Wackelig, aber weiter

Donezk. Wayne Rooney ist seinem Ruf als Heilsbringer des englischen Fußballs gerecht geworden und hat die Nationalmannschaft seines Heimatlandes erstmals seit acht Jahren in das Viertelfinale einer EM geschossen. Beim 1:0 (0:0) zum Abschluss der Vorrunde gegen Co-Gastgeber Ukraine erzielte der Stürmer gestern in Donezk in der 48

 Englands Trainer Roy Hodgson gilt als Taktikfuchs. Bei den Spielern ist er sehr beliebt, da er ihnen genügend Freiräume gewährt und sie in Entscheidungen einbindet. Foto: Thomas Eisenhuth/dpa

Englands Trainer Roy Hodgson gilt als Taktikfuchs. Bei den Spielern ist er sehr beliebt, da er ihnen genügend Freiräume gewährt und sie in Entscheidungen einbindet. Foto: Thomas Eisenhuth/dpa

Donezk. Wayne Rooney ist seinem Ruf als Heilsbringer des englischen Fußballs gerecht geworden und hat die Nationalmannschaft seines Heimatlandes erstmals seit acht Jahren in das Viertelfinale einer EM geschossen. Beim 1:0 (0:0) zum Abschluss der Vorrunde gegen Co-Gastgeber Ukraine erzielte der Stürmer gestern in Donezk in der 48. Minute das Tor und sorgte dafür, dass die Briten als Erster der Gruppe D in die Runde der letzten Acht einzogen.Dort wartet am Sonntag in Kiew Italien. EM-Debütant Ukraine hingegen ist ausgeschieden. Allerdings hatten die Osteuropäer großes Pech: Das Schiedsrichtergespann um Viktor Kassai (Ungarn) verweigerte einen Treffer von Marko Devic zu Unrecht (62.). Damit findet das EM-Viertelfinale wie schon vor vier Jahren in Österreich und der Schweiz ohne Gastgeberland statt. Am Samstag war bereits der zweite Ausrichter Polen als Letzter der Gruppe A gescheitert.

Die Ukrainer gingen mit einer schweren Hypothek in die Partie: Kapitän Andrej Schewtschenko musste wegen einer Knieverletzung zunächst auf der Bank Platz nehmen. Doch angetrieben von 49 000 Landsleuten in der ausverkauften Donbass-Arena suchten die Ukrainer in der Anfangsphase den Weg nach vorn. Wirklich zwingende Chancen sprangen für die Gastgeber erstmal nicht heraus. Schüsse von Denis Garmasch (7.), Devic (12.) und Oleg Gusew (22.) strichen am Tor vorbei oder wurden abgeblockt.

Die kompakt gestaffelten Engländer konzentrierten sich in der ersten halben Stunde fast ausschließlich auf ihre Deckungsaufgaben. Auch Rooney wurde bis zur 28. Minute kaum in Szene gesetzt.

Stattdessen kamen die zunehmend frustrierten Ukrainer zum Zug. Schewtschenkos Vertreter Artem Milewski brachte Andrej Jarmolenko in Position, doch der Mittelfeldspieler scheiterte an Englands Torwart Joe Hart (30.). Es sollte die vorerst letzte gute Chance der Ukraine bleiben. Stattdessen schlug Rooney unmittelbar nach Wiederbeginn zu: Der ukrainische Torhüter Andrej Pjatow ließ eine Flanke von Gerrard durch die Hände rutschen, und Rooney staubte ab. Es war sein erstes Tor bei einem großen Turnier seit 2004.

Dann der Aufreger nach einer Stunde: Devic tauchte allein vor Hart auf und schoss den englischen Schlussmann an. Anschließend flog der Ball in hohem Bogen in Richtung Tor, wo ihn John Terry mit einer artistischen Einlage erst hinter der Linie wegschlug. Kassai und der Torrichter sahen dies jedoch anders. Die Gastgeber bemühten sich im Anschluss weiter um den Sieg. Doch England wackelte sich mit dem 1:0 ins Viertelfinale. dapd

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