Volleyball „Das wird noch heiße Diskussionen geben“

Freisen/Bliesen · Im Volleyball ist der Spielbetrieb aufgrund des Coronavirus eingestellt worden. Davon betroffen sind auch der bereits feststehende Drittliga-Meister TV Bliesen bei den Herren sowie die Drittliga-Frauen des SSC Freisen.

Freisens Trainerin Brigitte Schumacher hat Verständnis für die Spielabsagen. Sie selbst hätte sich aber auch vorstellen können, die letzten Saisonspiele ohne Zuschauer zu absolvieren.

Freisens Trainerin Brigitte Schumacher hat Verständnis für die Spielabsagen. Sie selbst hätte sich aber auch vorstellen können, die letzten Saisonspiele ohne Zuschauer zu absolvieren.

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Die Entscheidung fiel am Donnerstagnachmittag: Wegen der Corona-Krise beschloss der Deutsche Volleyball-Verband (DVV), die aktuelle Spielzeit in den 3. Ligen sowie in den Regionalligen vorzeitig für beendet zu erklären. Einige Stunden später wurden auch der Spielbetrieb im Bereich des Saarländischen Volleyball-Verbandes mit sofortiger Wirkung eingestellt. Gleiches gilt mittlerweile auch für die 1. und 2. Liga.

Wie nach der Absage der Saison, die in der 3. Liga bei den Frauen bis zum 4. April und bei den Herren bis zum 21. März laufen sollte, in Sachen Auf- und Abstieg verfahren wird, ist noch offen. In einem Schreiben an die Vereine erklärte der Vorsitzende des Dritte-Liga-Ausschuss Süd, Dirk Röttgen: „Detaillierte Informationen zu Auf- und Abstieg werdet ihr in Kürze erhalten. Eine unter den gegebenen Umständen faire Lösung befindet sich gerade in Abstimmung.“

Mögliche Szenarien wären, dass die aktuelle Tabelle über Auf- und Abstieg entscheiden wird, oder dass es weder Auf- noch Absteiger gibt. „Diesbezüglich wird es sicher noch einige heiße Diskussionen geben“, ist sich Brigitte Schumacher, Trainerin des SSC Freisen, sicher.

Dem kann sie mit ihrem Team aber entspannt entgegenblicken. Denn als Tabellensiebter stehen die Nordsaarländerinnen derzeit auf einem Nichtabstiegsplatz. Das Team wird also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Saison 2020/21 in seine dritte Drittliga-Spielzeit gehen können.

Die Entscheidung des Verbands die Saison vorzeitig zu beenden, kann Schumacher, deren Team eigentlich an diesem Samstag den SV Karlsruhe-Beiertheim empfangen hätte, nachvollziehen: „Es hätte ja nicht sein können, dass Schulen und Kindergärten geschlossen werden, und wir weiterspielen.“ Die 54-Jährige sagt aber auch: „Die Situation ist schon etwas komisch, dass jetzt so abrupt alles zu Ende ist. Eigentlich hätten wir die Runde schon noch gerne, im Zweifelsfall ohne Zuschauer, zu Ende gespielt.“

Beim TV Bliesen, der den Titelgewinn in der 3. Liga Süd sportlich bereits eingetütet hat (wir berichteten), fällt durch das vorzeitige Saisonende nicht nur das Auswärtsspiel an diesem Wochenende beim USC Konstanz, sondern auch die geplante große Titel-Party nach dem letzten Heimspiel (am 21. März) aus.

„Wir haben uns darauf konzentriert, es da richtig krachen zu lassen und hatten dafür schon ein paar Dinge vorbereitet“, berichtet der Sportliche Leiter Gerd Rauch. „Vielleicht machen wir nun an einem anderen Termin eine inoffizielle Meisterfeier.“ Für die Absage der restlichen Begegnungen hat Rauch Verständnis: „Die Gesundheit geht für alle vor.“

Sollte der Verband allerdings entscheiden, dass es wegen der besonderen Lage dieses Mal keine Aufsteiger gibt, würde dies den TV sehr hart treffen. Denn aktuell arbeitet der Club fieberhaft daran, die wirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen, um in die 2. Liga aufsteigen zu können. Zudem feierte auch die zweite Mannschaft des TV bereits einen Titelgewinn: Sie wurde Meister in der Verbandsliga und steht somit sportlich als Aufsteiger in die Oberliga fest.

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