Handball Vorschusslorbeeren und klare Ansagen aus dem Team

Saarlouis · Die HG Saarlouis hofft heute unter Neu-Trainer Philipp Kessler auf den Befreiungsschlag.

 Philipp Kessler wird heute Abend im Heimspiel gegen den HC Elbflorenz Dresden erstmals als Cheftrainer die HG Saarlouis betreuen.

Philipp Kessler wird heute Abend im Heimspiel gegen den HC Elbflorenz Dresden erstmals als Cheftrainer die HG Saarlouis betreuen.

Foto: Ruppenthal

Am Montagabend stand das erste Training unter dem neuen Cheftrainer an. Heute Abend kommt es schon zum ersten Liga-Heimspiel. Philipp Kessler leitet seit dieser Woche die Geschicke bei Handball-Zweitligist HG Saarlouis. Der 32-jährige vorherige Co-Trainer beerbte den am Samstag freigestellten Jörg Bohrmann. Heute Abend empfangen Kessler und Co. um 19.30 Uhr den HC Elbflorenz Dresden. Die Partie war eigentlich für kommenden Freitag terminiert, musste aber aufgrund des Frauenbasketball-Länderspiels zwischen Deutschland und Tschechien am Samstag in der Stadtgartenhalle vorverlegt werden.

„Auch wenn es in letzter Zeit nicht so gut lief, war die Freistellung des Trainers schon überraschend und kam sehr plötzlich. Es tut mir in gewisser Weise auch leid, weil es teilweise auch ein Versagen von unserer Seite war“, findet HG-Torwart Pa­trick Schulz. Die Entscheidung des Vorstandes hält er aufgrund des Punktestandes von gerade einmal 5:17 nach elf Spielen für eine logische Schlussfolgerung: „Jetzt gibt es niemanden mehr, hinter dem man sich verstecken kann. Jetzt muss sich jeder mit den eigenen Fehlern auseinandersetzen und richtig Gas geben. Das sind wir auch Jörg schuldig.“ Dass der neue Trainer nur drei Jahre älter ist als er selbst, stört Schulz nicht: „Das spielt gar keine Rolle. Ich habe großen Respekt vor ihm – auch außerhalb der Halle.“

Das sieht auch Torwartkollege und HG-Urgestein Darius Jonczyk so. Er feiert am 13. November seinen 33. Geburtstag. „Die Trainer anderer Vereine sind ja noch jünger. Das einzige, was zählt, ist, dass sie gute Arbeit leisten“, findet Jonczyk, der in Saarlouis schon viele Trainer kommen und gehen sah. Ex-Trainer Bohrmann gilt als Kumpeltyp. „Das fand ich positiv“, sagt Jonczyk und ergänzt: „Ich brauche keinen strengen Schleifer, der zum Lachen in den Keller geht. Lockerheit gehört dazu – die hat Kessi aber auch. Akribisch sind beide. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen.“ Am besten schon heute gegen Dresden. „Elbflorenz hat eine eingespielte Mannschaft. Gegen das halbe Team habe ich schon gespielt, als die noch für andere Vereine in der 2. Liga aufgelaufen sind“, erklärt Jonczyk und weiß: „Da kommt schon einiges auf uns zu. Aber wir haben ein Heimspiel und dazu einiges gutzumachen.“

Das wäre auch nach dem Geschmack von Jerome Müller. Der Rückraumspieler sieht im kommenden Gegner den „erwartet starken Aufsteiger“. Seinen früheren Abwehrchef Kessler sieht er als richtigen Mann auf der Trainerbank. „Durch seine Erfahrung als Spieler und sein Fachwissen kann er uns einiges mitgeben. Als Lehrer kann er uns die Inhalte gut vermitteln“, sagt Müller, der sich und seine Kollegen in der Pflicht sieht, „richtig reinzuhauen und Verantwortung für die eigene Leistung zu übernehmen. Im Endeffekt heißt das, die Bälle reinzuschießen.“

Rechtsaußen Lars Weissgerber ist einer derjenigen, die das in die Tat umsetzen könnten: „Im Angriff hat es zuletzt gehapert, wir haben einfach zu viele technische Fehler gemacht, die Wurfquote war schlecht. In der Abwehr haben wir zu viele einfache Durchbrüche zugelassen“, reflektiert er.

 Die Junioren-Nationalspieler Lars Weissgerber (links) und Jerome Müller freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Philipp Kessler. Ob sie selbst auch kommende Saison für die HG Saarlouis spielen werden, ist offen.

Die Junioren-Nationalspieler Lars Weissgerber (links) und Jerome Müller freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Philipp Kessler. Ob sie selbst auch kommende Saison für die HG Saarlouis spielen werden, ist offen.

Foto: Ruppenthal

Ob Müller und Weissgerber auch in der nächsten Saison für die HG spielen, bleibt vorerst offen. Die Verträge der Junioren-Nationalspieler laufen im Sommer aus. Nach SZ-Informationen liegen beiden Angebote von Erstligisten vor. „Derzeit gibt es nichts Konkretes“, sagt Müller, der sich wie Weissgerber nicht weiter dazu äußern möchte. „An mich ist noch kein Erstliga-Kollege herangetreten“, sagt HG-Vorsitzender Richard Jungmann und ergänzt: „Dass Junioren-Nationalspieler im Fokus anderer Vereine stehen, dürfte aber kein Geheimnis sein.“

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