Vorfreude auf Goliath

Homburg · Gegen seinen Heimatverein VfB Stuttgart würde Angelo Vaccaro gern selbst noch einmal spielen. So motiviert ist der Sportvorstand des FC Homburg vor dem DFB-Pokalspiel gegen den Fußball-Zweitligisten am Samstag.

 Tore schießen mittlerweile andere für Homburg: Aber Angelo Vaccaro ist dennoch heiß auf das Duell gegen seinen Ex-Club. Foto: Schlichter

Tore schießen mittlerweile andere für Homburg: Aber Angelo Vaccaro ist dennoch heiß auf das Duell gegen seinen Ex-Club. Foto: Schlichter

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Wenn Angelo Vaccaro über den VfB Stuttgart redet, dann klingt aus jedem Satz Dankbarkeit. "Ich war schon immer VfB-Fan. Ich war von 1992 bis 2002 zehn Jahre in diesem Verein. Dort habe ich meine einzigen drei Bundesliga-Spiele gemacht. Ich habe es dem VfB zu verdanken, dass ich das Leben als Profi-Fußballer erleben durfte", sagt der heutige Sportvorstand des FC Homburg , der unweit von Stuttgart in Mössingen aufgewachsen ist.

2002, als Trainer Ralf Rangnick , den Vaccaro als seinen "größten Förderer" bezeichnet, von Felix Magath abgelöst wurde , endete die Stuttgarter Zeit des Stürmers. Dass er noch heute mit VfB-Legenden wie Guido Buchwald , Karlheinz und Bernd Förster oder Hansi Müller in der Traditionself der Stuttgarter spielt, zeigt, wie sehr er dem Club verbunden ist. Umso mehr freut sich der 34-Jährige, wenn Saarlandpokal-Sieger Homburg zur ersten Runde im DFB-Pokal am kommenden Samstag um 18.30 Uhr den VfB Stuttgart im Waldstadion empfängt.

"Ich denke schon seit letzter Woche nur noch an dieses Spiel", sagt Vaccaro, der heiß auf das David-gegen-Goliath-Duell ist. Trotz des Abstiegs aus der Bundesliga ist Stuttgart haushoher Favorit im Spiel beim Regionalligisten. "Der VfB hat immer noch sehr viele überdurchschnittliche Bundesliga-Spieler in der Mannschaft", weiß Vaccaro um die Stärke des Kaders aus Stuttgart - der VfB gilt als Topfavorit auf den direkten Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga. Dennoch hält der Stürmer im Ruhestand eine Sensation für möglich: "Ich denke schon, das wir eine realistische Chance auf eine Überraschung haben." Zu gerne hätte er dabei selbst noch einmal als Spieler mitgeholfen.

Doch nachdem er in der vergangenen Saison neben seinem Posten als Mannschaftsmanager des FC Homburg auch noch als Spieler auf Abruf den ein oder anderen Kurzeinsatz machte, fehlt ihm nach seiner Beförderung zum Sportvorstand mittlerweile die Zeit für das Training. "Ich hätte gerne noch ein paar Minuten gespielt. Ich hatte schon überlegt, erst im Herbst in den Ruhestand zu gehen. Aber das ist als Sportvorstand nicht mehr drin", sagt der Deutsch-Italiener mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weinend, weil ihn die Gesundheit gezwungen hat, seine Karriere im Alter von 34 zu beenden. "Ich hatte so viele schwere Verletzungen - das waren zusammen gezählt Jahre. Die wollte ich eigentlich an meine Karriere hinten dranhängen. Aber das ging nicht mehr", erzählt Vaccaro. Andererseits freut es ihn sehr, dass er in neuer Position seinem Sport nahe bleiben kann. "Wenn man die Chance bekommt, in so einem Alter so einen Job zu machen, dann nehme ich die dankbar an", sagt der Ex-Profi, der diesen Sommer in den FCH-Vorstand aufgerückt ist.

So kümmert sich Vaccaro heute um die Kaderzusammenstellung, die organisatorischen Abläufe rund um die Mannschaft und die Sponsorenbetreuung. Sind seine Nachfolger als FCH-Spieler am Samstag nur halb so motiviert wie Vaccaro selbst, dürfen sich die erwarteten knapp 12 000 Zuschauer auf einen harten Kampf des Außenseiters freuen. "Jeder will sich mit den Besten messen. Und jeder weiß, dass er sich da auch mal überregional zeigen kann. Wer bei einem solchen Spiel nicht topmotiviert ist, der ist im Fußball verkehrt", sagt Vaccaro.

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