Vor dem Duell mit dem Weltmeister hat Neid die WM 2015 im Kopf
Albufeira · Den deutschen Fußballerinnen winkt heute der dritte Turniersieg beim Algarve-Cup. Bundestrainerin Silvia Neid denkt aber schon jetzt mehr an die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada als an das Finale gegen Weltmeister Japan.
Der Weltmeister wartet, der dritte Turniersieg ist zum Greifen nahe - doch Silvia Neid ist in Gedanken schon bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2015 in Kanada. "Der Konkurrenzkampf ist momentan relativ groß. Ich hoffe, dass es bis zur WM so bleibt und wir nicht zu viele Verletzte bekommen", sagte die Bundestrainerin vor dem Finale des Algarve-Cups heute in Faro gegen Japan (15.10 Uhr).
Vor allem die Art und Weise der Erfolge gegen Island (5:0), China (1:0) sowie Vize-Europameister Norwegen (3:1) macht Mut. Denn obwohl Neid viel experimentiert und ständig rotiert hat, blieb die Leistung des zweimaligen Turniersiegers (2006 und 2012) konstant auf hohem Niveau. Sollte der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister von Verletzungen verschont bleiben, kann die Trainerin mit einem Top-Aufgebot vom 6. Juni bis 5. Juli 2015 nach Kanada reisen.
"Mir hat es sehr gut gefallen, dass keine Spielerin Probleme damit hatte, sich zurecht zu finden", sagte Neid, die sich schon jetzt auf die Qual der Wahl in den kommenden Monaten freut: "Für die anstehenden Spiele mit einem 18er-Kader muss man sich schon überlegen, wen man zu Hause lässt." Doch der Konkurrenzkampf verlaufe sehr harmonisch. Neid erklärte: "Jede drückt der anderen die Daumen."
Da mit Blick auf die WM-Qualifikation (fünf Siege in fünf Spielen, 40:0 Tore) kein Daumendrücken mehr notwendig ist, kann die Bundestrainerin in den kommenden Partien sogar unter Wettkampfbedingungen testen. Das gilt auch für das heutige Finale. "Das Spiel gegen Japan wird das Gegenteil zum Spiel gegen Norwegen. Die Norwegerinnen sind athletisch und zweikampfstark. Die Japanerinnen sind wendig und spielstark", erklärte Neid: "Für uns ist es super, dass wir in zwei Tagen vor so unterschiedlichen Aufgaben stehen."
Alles andere als super ist es für die deutschen Fans. Das Spiel wird nicht live gezeigt. Grund dafür ist die kurzfristige Live-Übertragung im japanischen Fernsehen. Deshalb wurde die Partie vorverlegt. Eurosport hatte sich auf den ursprünglich geplanten Anpfiff (17.30 Uhr) eingestellt und wird eine Aufzeichnung um diese Uhrzeit ausstrahlen.
