Ski alpin Shiffrin hat Landsfrau Vonn längst den Rang abgelaufen

Åre · US-Amerikanerinnen stehen bei Alpin-WM im Fokus.

 Mikaela Shiff­rin ist die Topfavoritin bei den WM-Rennen in Schweden.

Mikaela Shiff­rin ist die Topfavoritin bei den WM-Rennen in Schweden.

Foto: dpa/Marco Trovati

Lindsey Vonn sagte ihre erste Audienz kurzerhand ab. Weil es bis Montagmittag angesichts des Schneechaos auf zahlreichen Flughäfen in Europa zu wenig Publikum bis in den hohen Norden geschafft hatte, will die langjährige „Speed Queen“ erst nach dem Super-G zum Auftakt der alpinen Ski-WM im schwedischen Åre am heutigen Dienstag (12.30 Uhr/ARD) über ihren Abschied sprechen. Die große Bühne, auf der Vonn Siege und Dramen wie keine andere zelebrierte, hat aber ohnehin längst ihre einstige „Kronprinzessin“ eingenommen.

Åre 2019, da sind sich die Experten einig, werden die Titelkämpfe der Mikaela Shiffrin. Vonn, die nach vielen großen Triumphen, zahlreichen erstaunlichen Comebacks und noch mehr Tränen am heutigen Dienstag und am Sonntag (Abfahrt) die beiden letzten Rennen ihrer Karriere bestreiten wird, steht für die Vergangenheit. Shiffrin ist Gegenwart und Zukunft ihres Sports.

Mit zwei olympischen und drei WM-Goldmedaillen ist Shiffrin bei Großereignissen schon jetzt erfolgreicher, als es Vonn (einmal Olympia-, zweimal WM-Gold) je war. Und während die 34-Jährige ihrem letzten großen Ziel, Ingemar Stenmarks Weltcup-Siegrekord (86), vergeblich hinterherjagte (82), dürfte diese Marke für die immer noch erst 23 Jahre alte Shiffrin (56 Erfolge) nur eine Frage der Zeit sein.

Anders als Vonn definiert sich Shiffrin jedoch nicht über Bestmarken. Und sie sieht sich auch nicht als Nachfolgerin der extrovertierten Ski-Königin. „Lindsey war für einige Zeit definitiv der größte Star im US-Skisport“, sagt Shiffrin: „Aber es fühlt sich für mich nicht so an, als würde ich jetzt übernehmen.“ Sie schreibt längst ihre ganz eigene Erfolgs-Geschichte.

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