Von hinten aufgezäumt
Kaiserslautern. Auf den ersten Blick mochten die Meldungen, dass Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern einen Innenverteidiger im Auge hat, verwundert haben. Schließlich ist es die Offensive, die angesichts von nur 13 Toren in der Hinrunde Sorgen bereitet
Kaiserslautern. Auf den ersten Blick mochten die Meldungen, dass Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern einen Innenverteidiger im Auge hat, verwundert haben. Schließlich ist es die Offensive, die angesichts von nur 13 Toren in der Hinrunde Sorgen bereitet. Hinter der Verpflichtung von Gary Christofer Kagelmacher Pérez, wie Gary Kagelmacher vollständig heißt, steht aber ein Ansatz, der Auswirkungen auf die Spielanlage des FCK haben soll. Vorstandschef Stefan Kuntz erklärt: "Unser Problem ist kein Problem der Stürmer. Wir haben nach einem anderen Abwehrtyp gesucht." Einem Typ, der wie der 23 Jahre alte Deutsch-Uruguayer das Spiel von hinten eröffnen kann.So sicher FCK-Spieler wie Martin Amedick oder Mathias Abel im Defensiv-Verhalten meist sein mögen - beide sind Innenverteidiger alter Schule, die sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren und sich im Spielaufbau bestenfalls auf den sicheren, selten Raumgewinn bringenden Pass zum Nebenmann beschränken. Da soll Kagelmacher Abhilfe schaffen. Er soll die Abwehr besser in den Spielaufbau eingliedern und Führungsaufgaben übernehmen. Bei seinem Club Beerschot AC aus der ersten belgischen Liga ist er trotz seines jungen Alters schon Kapitän.
Obwohl der Transfer zum FCK nicht perfekt ist - Vertragsdauer und Ablöse sind noch nicht bekannt -, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Kagelmacher, der im Trainingslager im spanischen Campoamor mit Kaiserslautern trainierte, seine Zelte in Deutschland aufschlagen wird. In den kommenden Tagen wird er sich in Belgien verabschieden und danach in die Pfalz kommen.
Mit Kagelmacher steht beim FCK, die Nachwuchsspieler nicht mitgerechnet, Innenverteidiger Nummer fünf unter Vertrag. Eine luxuriöse Situation für einen Verein wie Kaiserslautern, der finanziell nicht auf Rosen gebettet ist. Vielleicht zu luxuriös, weshalb ein Innenverteidiger gehen könnte. Auch, wenn Kuntz sagt: "Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt." Bei den anderen Kandidaten, die den Bundesligisten verlassen können - Jiri Bilek, Ilian Micanski und Lucas - gibt es keine konkreten Anzeichen. "Es gab Interesse, aber wir sind noch in den ersten Gesprächen", erklärt Kuntz. Die Transferperiode endet am 31. Januar. jbö