Vom Verteidiger zum Sportdirektor

Mönchengladbach. Diese überraschende Personalie hatte keiner auf der Rechnung: Als bekannt wurde, dass Christian Ziege beim Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach dem neuen Trainer Hans Meyer als Assistent zur Verfügung steht, musste der Posten des Sportdirektors neu besetzt werden

 Max Eberl (links) so, wie man ihn kennt: Mit vollem Einsatz - in dieser Szene gegen Jacek Krzynowek. Foto: dpa

Max Eberl (links) so, wie man ihn kennt: Mit vollem Einsatz - in dieser Szene gegen Jacek Krzynowek. Foto: dpa

Mönchengladbach. Diese überraschende Personalie hatte keiner auf der Rechnung: Als bekannt wurde, dass Christian Ziege beim Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach dem neuen Trainer Hans Meyer als Assistent zur Verfügung steht, musste der Posten des Sportdirektors neu besetzt werden. Die Wahl fiel auf Max Eberl, der sich als Nachwuchs-Direktor und Mitglied des Kompetenz-Teams im Club einen Namen gemacht hat.

Spieler unter Hans Meyer

"Die Idee ist in den Tagen vor der Verpflichtung von Meyer gereift. Denn es wurde immer deutlicher, dass Ziege seine Zukunft auf dem Rasen sieht", erklärt Eberl, der nun plötzlich im Rampenlicht steht. "Es war ja immer mein Ziel, im Management zu arbeiten. Viele werden sagen, ich sei ein unbeschriebenes Blatt, aber ich habe ein Sportmanagement-Studium abgeschlossen und viel Erfahrung im Club gesammelt", sagt der 35-Jährige, der in der ersten Amtszeit Meyers bei der Borussia als Profi aktiv war.

Dem Rechtsverteidiger gelang das Kunststück, in 214 Erst- und Zweitliga-Spielen für Bayern München, Greuther Fürth, VfL Bochum und Mönchengladbach kein Tor zu erzielen. Daran erinnert sich Hans Meyer gut. Als Eberl seinen Ex-Trainer in der vergangenen Woche am Flughafen abholte, begrüßte der ihn mit: "Mensch, du warst früher vielleicht ein Blinder." Eberl nahm's mit Humor: "Ich wurde früher immer als Erster ausgewechselt, wenn wir fußballerische Qualität brauchten. Ich habe also noch eine Rechnung mit Hans Meyer offen."

Von Zweitligisten begehrt

Der gebürtige Bayer Eberl war auch Direktor für Jugend und Amateure. Seit 2005 hatte er das Amt inne - und weckte die Aufmerksamkeit bei anderen Vereinen. Zwei Zweitligisten wollten Eberl abwerben, doch der blieb seinem langjährigen Club treu. Er sagt: "Wir haben viel erreicht. Die Zertifizierung unseres Leistungszentrums ist super gelaufen, wir haben einen Athletik-Trainer und einen Psychologen eingestellt. Wir sind gut aufgestellt."

Vorerst bleibt Max Eberl für den Jugendbereich verantwortlich. "Wir werden in aller Ruhe einen Nachfolger suchen, der unsere Philosophie weiterführt", erklärt Gladbachs neuer Sportdirektor. Zunächst heißt es jetzt für den 35-Jährigen - wie früher auf dem Rasen - mit Volldampf an die nächste Aufgabe herangehen: "Wir wollen jetzt alles dafür tun, die Borussia in der Liga zu halten und zu etablieren." dpa

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