Fußball-Oberliga Vom „Kürzertreter“ zum Trainer

Dillingen · Seit Ende Februar ist Marius Neumeier Spielertrainer bei Fußball-Oberligist VfB Dillingen. Dabei hatte der 29-Jährige noch vor knapp zwei Jahren gesagt, dass er es künftig etwas ruhiger angehen möchte.

 Marius Neumeier schoss Ende Juli gegen Emmelshausen den ersten VfB-Treffer in der Oberliga. Mittlerweile ist er auch Trainer des VfB.

Marius Neumeier schoss Ende Juli gegen Emmelshausen den ersten VfB-Treffer in der Oberliga. Mittlerweile ist er auch Trainer des VfB.

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Eigentlich wollte Marius Neumeier fußballerisch kürzertreten: Als der Abwehrspieler im Sommer 2017 von Fußball-Oberligist FC Hertha Wiesbach zum damaligen Saarlandligisten VfB Dillingen kam, war dies einer der Hauptgründe für seinen Wechsel. Neumeier zog den geringeren Aufwand in der sechsten Liga dem höheren Trainings-Pensum und den weiteren Auswärtsfahrten in der fünfthöchsten Spielklasse vor.

Doch was Neumeier aktuell macht, hört sich nicht wirklich nach kürzertreten an: Denn knapp zwei Jahre später schnürt der Defensiv-Akteur wieder in der Oberliga die Schuhe. Zudem ist der 29-Jährige seit der Trennung von Trainer Daniel Kiefer vor wenigen Wochen auch noch Spielertrainer beim VfB (gemeinsam mit Francesco Schifino, der als Übungsleiter an der Linie fungiert).

„Ja, ich weiß, dass das widersprüchlich klingt“, erklärt Neumeier lachend. „Aber dass ich weniger Aufwand betreiben wollte, lag hauptsächlich daran, dass ich damals mein Referendariat angefangen habe“, berichtet der angehende Lehrer (Geschichte und Sport). „Das habe ich mittlerweile abgeschlossen. Vor ein paar Tagen habe ich auch meine letzten Examensprüfungen geschrieben. Jetzt habe ich wieder etwas mehr Zeit.“

Da das Ende des Referendariats bei seiner Vertragsunterzeichnung als Kiefer-Nachfolger absehbar war, nahm Neumeier die Herausforderung als Spielertrainer an. „Für mich ist das natürlich eine attraktive Geschichte“, sagt der Abwehrspieler. Denn nicht jeder Übungsleiter kann gleich seine erste Trainerstation in der Oberliga antreten – wenn Tabellenschlusslicht Dillingen auch ziemlich sicher in die Saarlandliga absteigen muss.

Auch wenn der VfB seine erste Trainer-Station im Aktivenbereich ist, ist der 29-Jährige kein Neuling als Übungsleiter. „Ich habe bereits 2012 die Uefa-B-Lizenz gemacht und habe beim FC Wiesbach auch schon die U 15 und die U 17 trainiert“, verrät er.

Auch in der nächsten Saison werden Neumeier und Schifino das sportliche Sagen in Dillingen haben (wir berichteten). „Wir werden eine sehr junge Mannschaft haben und wollen natürlich deutlich mehr Erfolgserlebnisse feiern als diese Saison. Einen Tabellenplatz will ich derzeit noch nicht nennen“, sagt Neumeier zu den Zielen.

Bevor es an die neue Spielzeit geht, wollen sich die Hüttenstädter aber erst einmal ordentlich aus der Oberliga verabschieden. Während der VfB zuletzt auswärts zwei Mal in Folge punkten konnte (2:2 in Jägersburg und 2:2 bei Schott Mainz) liegt die 1:6-Heimklatsche gegen die TSG Pfeddersheim vor 14 Tagen Neumeier immer noch schwer im Magen.

Im Heimspiel an diesem Samstag um 15.30 Uhr gegen den FC Karbach (Neunter) hofft Neumeier auf einen deutlich besseren Auftritt. „Gegen Pfeddersheim war das echt gar nix. Wir möchten unseren Zuschauern gegen Karbach zeigen, dass wir noch wollen.“

Verzichten muss der zuletzt personell arg gebeutelte VfB dabei auf Cheikh Cissé, der nach seinem Platzverweis gegen Pfeddersheim für zwei Spiele gesperrt wurde. Zudem wird Yannik Schetter berufsbedingt fehlen. Dafür kehrt Meriton Mehmeti nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder in den Kader zurück. Ebenso wie Jonas Dostert, der eine Weltreise beendet hat.

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