Vom Held zum Bankdrücker

München/Stuttgart. Die einen brauchen seine Dienste gerade nur sporadisch, die anderen vermissen ihn umso mehr: Große Freude wird beim Wiedersehen von Bayerns Münchens Rekordeinkauf Mario Gomez mit dem VfB Stuttgart am Samstag nicht aufkommen

München/Stuttgart. Die einen brauchen seine Dienste gerade nur sporadisch, die anderen vermissen ihn umso mehr: Große Freude wird beim Wiedersehen von Bayerns Münchens Rekordeinkauf Mario Gomez mit dem VfB Stuttgart am Samstag nicht aufkommen. Zu frustrierend ist die Situation des 24 Jahre alten Fußball-Nationalstürmers, dessen Hoffnungen sich seit seinem Wechsel vom Neckar an die Isar (noch) nicht erfüllt haben. "Ich muss mich nicht selbst anlügen: Ich bin auch nicht zufrieden, und im Moment haben die Leute sicher nicht viel Spaß am Spieler Gomez", sagte der Stürmer, der bald wieder "für Tore stehen" will. "Ich bin nicht zum FC Bayern gekommen, um auf der Bank zu sitzen."

In Stuttgart wären sie froh, wenn sie ihn noch hätten. Beim VfB war Gomez mit seinen Toren eine konstante Größe und schoss die Schwaben in die Champions League, beim FC Bayern ist die einzige Konstante derzeit die Rolle auf der Ersatzbank. "Es ist schwierig, wenn du von der Bank kommst, obwohl du weißt, dass du die Qualität für die erste Elf hast", sagte Gomez am Tag vor der Partie in Stuttgart an diesem Samstag. Er rechne beim Publikum mit "relativ gemischter" Reaktion, gar mit Pfiffen.

Mit Applaus rechnet VfB-Trainer Markus Babbel. Zumindest haben mehrere aktuelle und ehemalige Trainer Babbel telefonisch zu seiner Weiterbeschäftigung als Teamchef des VfB Stuttgart gratuliert. "Jürgen Klinsmann, Ottmar Hitzfeld und viele andere Kollegen haben mich angerufen", sagte. "Das hat mich unheimlich gefreut. Das gibt Kraft und Dynamik." Der Vorstand des schwäbischen Fußball-Bundesligisten hatte Babbel und seinem Trainerteam am Mittwoch nach einer Krisensitzung trotz der Pokal-Pleite gegen Zweitligist Greuther Fürth und weiterer vier Niederlagen zuvor das Vertrauen ausgesprochen. Babbel bezog zwei Tage nach dem Treuebekenntnis erstmals dazu Stellung. "Ich weiß, dass das in so einer Situation nicht normal ist", bedankte sich der 37 Jahre alte Bayer für das Vertrauen. Ein Sieg gegen Bayern würde es rechtfertigen.

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