Supermoto Vollgas-Party vor vollen Rängen

St. Wendel · Es war ein gelungener 18. Geburtstag: Rund 10 000 Fans kamen am Wochenende zu den Supermoto-Rennen in St. Wendel, die zum 18. Mal stattfanden. Sie bekamen spektakulären Sport geboten – auch von einigen Lokalmatadoren.

 Das Feld der Top-Kategorie S1 donnert nach dem Start in die erste Kurve. Gewinnen wird später Jan-Dominik Deitenbach (Startnummer 44).

Das Feld der Top-Kategorie S1 donnert nach dem Start in die erste Kurve. Gewinnen wird später Jan-Dominik Deitenbach (Startnummer 44).

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Quietschende Reifen, Geruch von Gummi und Benzin, waghalsige Zweiradpiloten und 10 000 begeisterte Motorradsportfans sorgten am Wochenende bei der 18. Ausgabe der Internationalen Deutschen Supermoto-Meisterschaft auf der Rennstrecke am Wendelinuspark für jede Menge Spektakel. „Mehr geht nicht, alles hat gepasst“, freute sich Thomas Krisam, der Sportleiter des ADAC Saarland, über den großen Zuschauerzuspruch bei freiem Eintritt.

Die Rekordzahl von 240 Piloten raste zwei Tage lang auf Asphalt und Schotter über die 1100 Meter lange Rennstrecke in St. Wendel – und sorgte auch bei weiblichen Zuschauern für Nervenkitzel. „Die Positionskämpfe Rad an Rad sind faszinierend“, meinte Fabienne Birringen aus Luxemburg. Ihre Freundin Isabelle Trust fand: „Die Sprünge im Offroad-Kurs sind spektakulär. Es ist sagenhaft, wie die Piloten ihre Maschinen beherrschen.“

Einer davon war der Püttlinger Christopher Robert, der für das Schmelzer Team Bodo-Schmidt-Motorsport in der Klasse S2 startet. Zunächst legte der 18-Jährige die Bestzeit im Training hin – und dann sich samt seiner Husqvarana. „Der Lenker ist gebrochen, wir müssen schrauben“, erklärte Robert im Fahrerlager. Doch sein Sturz schockte ihn nicht. „Ich bin mit dem Ziel hierhergekommen, beide Rennen zu gewinnen“, blickte er gleich nach vorne.

Aber das haute nicht ganz hin. Im ersten Lauf landete Robert hinter dem französischen Gastfahrer Francois Coman auf Platz zwei. „Am Schluss ist ein Reifen zu warm geworden, hat angefangen zu springen und ich habe Zeit verloren“, erklärte er. Später jagte der Husqvarna-Pilot dann wieder mit Vollgas über die Piste und verbesserte während der zweiten Schleife mehrfach seine Rundenzeit. Mit 4,7 Sekunden passierte Robert vor dem Franzosen Coman den Zielstrich und gewann Lauf zwei. „Ich bin total fertig“, mehr Worte brachte er vor der obligatorischen Sektdusche nicht heraus.

Da Gastfahrer Coman keine Punkte erhielt, räumte Robert 50 Zähler ab – und führt nach drei von sieben Saisonläufen die Klasse S2 mit 125 Punkten an. „Christopher will die Klasse auch gewinnen“, kündigte Papa Johannes Robert an. Das gleiche Vorhaben trieb auch Steffen Jung (Husqvarna) aus Oberkirchen in der Klasse Ü40 an. „Alles gut, beim Training hat es schon gepasst“, so der optimistische Routinier. In den Rennläufen war Jung nicht zu stoppen, setzte zum Alleingang an und gewann mit deutlichem Vorsprung. „Ich weiß ja auch nicht, warum die anderen mir nicht nachfahren“, scherzte er im Ziel.

 Auf dem Sprung zu Platz eins: Christopher Robert aus Püttlingen fliegt in der Klasse S2 über den Offroad-Bereich zum Sieg.  Foto: Kerosino

Auf dem Sprung zu Platz eins: Christopher Robert aus Püttlingen fliegt in der Klasse S2 über den Offroad-Bereich zum Sieg. Foto: Kerosino

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Sein jüngerer Bruder Andreas (KTM) wurde in der Klasse S5 Dritter. „Ich bin zufrieden, die Konkurrenten waren einfach schneller“, sagte er. Nachdem der Hirzweiler Dirk Spaniol 2017 und Markus Volz aus Dirmingen im vergangenen Jahr aus dem Renngeschehen ausgestiegen waren, flog das Feld der Top-Klasse S1 ohne saarländische Beteiligung nach dem Start in die Linkskurve. Wegen Problemen an der Bremse musste der Favorit und 2016er-Vize-Weltmeister Marc-Reiner Schmidt (Meckenbeuren) Lauf eins früh beenden. Es gewann der Iserlohner Jan-Dominik Deitenbach (Husqvarna). Lauf zwei ging dann klar an den Honda-Piloten Schmidt. „In der Gesamtwertung bin ich diesmal nicht vorne dabei, weil ich zu viele Unterbrechungen drin habe“, sagte Schmidt. Mit 79 Punkten liegt er auf Platz neun, ganz vorne ist Deitenbach mit 113 Zählern.

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