Volleyball Derbysieg, Rekordkulisse und eine Party

Lebach · Die Volleyballerinnen des TV Lebach haben am letzten Spieltag der 3. Liga vor der Rekordkulisse von 800 Zuschauern ei- nen klaren 3:0-Sieg im Derby gegen Freisen eingefahren. Lebach blieb dadurch Dritter – und das wurde noch lange gefeiert.

 Grandiose Leistung vor grandioser Kulisse: Die Mädels des TV Lebach feiern den 3:0-Sieg im Derby gegen den SSC Freisen – und das I-Tüpfelchen auf eine tolle Saison.

Grandiose Leistung vor grandioser Kulisse: Die Mädels des TV Lebach feiern den 3:0-Sieg im Derby gegen den SSC Freisen – und das I-Tüpfelchen auf eine tolle Saison.

Foto: Ruppenthal

Erst oh, là, là, dann la Ola. Mit strahlenden Gesichtern machten die Volleyballerinnen des TV Lebach am Samstagabend nach dem Drittliga-Spiel gegen den SSC Freisen die Welle, während die Fans ihr Team mit stehenden Ovationen und rhythmischem Klatschen feierten.

Nur bei der jüngsten TVL-Akteurin Vanessa Kunst gab es wenig später ein paar Tränen – aber nicht aus Enttäuschung, sondern vor Rührung. Die Nachwuchsspielerin, die beim 3:0-Derbysieg ihrer Mannschaft einen tollen Tag erwischt hatte, wurde von Gäste-Trainerin Brigitte Schumacher zur Spielerin des Abends gekürt. „Vanessa ist eine ganz junge Spielerin – und hat das toll gemacht“, begründete die Übungsleiterin ihre Wahl.

Kunst überzeugte mit guten Angaben und Effektivität im Angriff. Für die Wahl hätte es aber durchaus auch noch weitere Kandidatinnen gegeben – so stark agierten die Lebacherinnen. Mira Bohlen etwa, der mit Schmetterbällen mehrere spektakuläre Punkte gelangen. Oder Mittelblockerin Linda Kutsch, die nicht nur hervorragend blockte, sondern genau wie Kunst mit präzisen Angaben viele Punktgewinne ihrer Mannschaft einleitete. „Linda war die ganze Saison stark und hat auch heute wieder ein super tolles Spiel gemacht“, gab es von TVL-Trainer Philipp Betz ein Extralob.

Aber auch der Rest des Teams konnte überzeugen. So gewann Lebach nach gerade einmal 70 Minuten mit 25:19, 25:17 und 25:11 überraschend deutlich, ließ dem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Sehr zur Freude von Betz: „Wir hatten aus dem Hinspiel, als wir grottenschlecht waren (2:3, Anm. d. Red.), etwas gutzumachen. Deshalb waren wir richtig heiß“, freute sich der Trainer.

Freisen konnte dagegen nicht an die starke Vorstellung aus dem Hinspiel anknüpfen. Zwar gab es nach der Partie aufmunternden Applaus von den SSC-Fans für den Aufsteiger, der eine insgesamt starke Saison auf einem hervorragenden fünften Tabellenplatz beendete. Doch die Enttäuschung stand den Nordsaarländerinnen doch ins Gesicht geschrieben. „Wir haben uns heute leider etwas unter Wert verkauft“, meinte Trainerin Schumacher kopfschüttelnd. Einige Leistungsträgerinnen, wie beispielsweise Doreen Werth, erwischten in Lebach keinen guten Tag. Nur ein einziges Mal lag Freisen während des gesamten Spiels in Führung – beim 1:0 im dritten Satz. Ansonsten wirkte die Mannschaft seltsam gehemmt und ohne Selbstvertrauen.

In der proppenvollen Sporthalle an der Dillinger Straße lagen daher bis auf diesen einen Moment im dritten Satz immer die Gastgeberinnen vorne. Gut 800 Zuschauer saßen auf den Rängen – damit konnte Lebach seinen in der vergangenen Saison gegen den TV Holz aufgestellten Besucherrekord gleich um 200 Zuschauer verbessern. „Das ist einfach traumhaft vor so einer Kulisse zu spielen. Das macht einfach Spaß“, zeigte sich Betz begeistert.

Durch den Derby-Sieg verteidigte Lebach seinen dritten Tabellenplatz. Damit hat der Club in seinem zweiten Jahr in der 3. Liga eine überragende Saison gespielt – und dies wurde mit den Anhängern bei einer Party in und um die Halle noch bis tief in die Nacht gefeiert. „Wir stehen nicht ohne Grund da oben. Gerade die Rück­runde war sensationell. Die letzten fünf Spiele haben wir ja alle gewonnen“, fand Betz. „Das Team hat sich gut weiterentwickelt. Vor allem junge Spielerinnen wie Vanessa Kunst oder Mira Bohlen haben noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht.“

Nun haben seine Mädels Zeit, sich etwas auszuruhen, ehe im Juli die Vorbereitung auf die neue Spielzeit beginnt. Plant der TV in der Saison 19/20 nun den Sprung ganz nach oben? Betz ist da zurückhaltend: „Wir machen uns keinen Druck, dass wir aufsteigen wollen. Zumal man ja auch mal abwarten muss, wie stark die anderen Gegner sind.“

Unter anderem spielt der aktuelle Zweitliga-Meister VC Offenburg kommende Saison in der 3. Liga Süd, da sich die Baden-Württembergerinnen aus wirtschaftlichen Gründen in die niedrigere Liga zurückziehen. Auch Meister SV Sinsheim und Vizemeister SV Karlsruhe-Beiertheim bleiben in der 3. Liga, da dort alle Clubs auf den Aufstieg verzichten.

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