Volleyball „Sowas wie hier habe ich noch nie erlebt“

Bliesen · Die Volleyballer des TV Bliesen reiten derzeit in der 3. Liga auf einer Erfolgswelle. Vor dem Heimspiel gegen den TV Waldgirmes ist das Team Tabellenführer – auch weil Neuzugänge wie der Kanadier Joshua Lynch überzeugen.

  WG- und Teamkollegen: Joshua Lynch (rechts) stellt den Ball für seinen Teamkollegen David Hancock, der schon zum Schmetterschlag ausholt. Die beiden Neuzugänge des TV aus Kanada und den USA wohnen in Bliesen in einer WG.

WG- und Teamkollegen: Joshua Lynch (rechts) stellt den Ball für seinen Teamkollegen David Hancock, der schon zum Schmetterschlag ausholt. Die beiden Neuzugänge des TV aus Kanada und den USA wohnen in Bliesen in einer WG.

Foto: B&K/Bonenberger/

Den Sprung über den „großen Teich“ hat Joshua Lynch, Volleyballer in Diensten des Drittligisten TV Bliesen, nicht bereut. Vor etwas mehr als zwei Jahren startete der Kanadier in das größte Abenteuer seines Lebens. Nachdem er seinen Bachelor im Bereich Sportwissenschaften in der Tasche hatte, verließ der Sportler seine Heimatstadt Windsor (liegt direkt an der amerikanischen Grenze gegenüber von Detroit), um professionell Volleyball zu spielen. „Ich habe mich direkt in Europa verliebt“, verrät der 26-Jährige. „Ich mag die Menschen hier, die Kultur und das Essen.“

Seine erste Station in Europa war der holländische Erstligist Coninche Zwolle, mit dem der Zuspieler die Meisterschafts-Endrunde erreichte. Von dort ging es in der vergangenen Saison zum deutschen Zweitligisten FC Schüttdorf (liegt in der Nähe von Nordhorn). Mit dem FC wurde Lynch Tabellenfünfter. Im Sommer folgte dann der Wechsel zum TV Bliesen.

„Mein Agent hat den Kontakt hergestellt – und ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit Matthias Pons von der sportlichen Leitung. Das hat mich überzeugt, hierherzukommen“, erklärt der Neuzugang, der gemeinsam mit Teamkollege Dave Hancock in einer WG in Bliesen wohnt.

Weil es ihm in Europa so gut gefällt, hat Lynch jetzt einen „Fünfjahresplan“ für sich erarbeitet. „Ich will fünf Jahre hier spielen und dann zurück nach Kanada gehen, um entweder meinen Master zu machen oder eine Arbeit anzunehmen“, berichtet der Zuspieler.

Mit dem TV Bliesen steht Lynch vor dem Heimspiel an diesem Samstag um 20 Uhr im Sportzentrum St. Wendel gegen den TV Waldgirmes an der Tabellenspitze der 3. Liga Süd. „Ich habe erwartet, dass wir eine gute Rolle spielen können. Aber nicht, dass wir so weit oben stehen würden“, gibt der Kanadier zu.

Ob Bliesen als aktueller Tabellenführer auch schon ein ernsthafter Kandidat für die Meisterschaft – und den Sprung in die 2. Liga – ist, da ist sich Lynch allerdings noch nicht ganz sicher. „Ich denke, in Bliesen brauchen wir mit dem brandneuen Team und dem ganz neuen Trainer noch eine Saison, um als Team zu wachsen.“

Auf das bevorstehende Top-Spiel gegen Waldgirmes, den amtierenden Vizemeister, freut sich der 26-Jährige aber dennoch ganz besonders. Vor allem aus einem Grund: Bliesen geht zu Hause ans Netz. Die Stimmung, die bei den Heimspielen im Sportzentrum herrscht, fasziniert auch den mittlerweile viel herum gekommenen Nordamerikaner. „So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt. Die Zuschauer sind fantastisch.“

Nur eine Woche nach dem Heimspiel gegen Waldgirmes dürfen Lynch und der TV Bliesen erneut zu Hause ran. Dann kommt mit dem USC Konstanz der Ex-Club von Bliesens Spielertrainer Philipp Sigmund ins Sportzentrum St. Wendel.

Lynch glaubt übrigens, dass er persönlich vom Trainerwechsel von Hefter zu Sigmund profitiert hat. Denn der neue Übungsleiter spielt auf derselben Position wie der Kanadier. „Wenn ich mit Philipp rede, dann redet da Zuspieler zu Zuspieler“, sagt der Neuzugang. „Das macht es für mich einfacher, alles zu verstehen.“

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