Volleyball Schuhmacher ist der „letzte Mohikaner“

St. Wendel · Volleyball-Drittligist Bliesen empfängt zum Saisonstart den TSV Stuttgart. Dabei ist Sandy Schuhmacher der einzige Spieler, der auch letzte Saison schon für Bliesen auf dem Feld stand. Er ist gespannt, wie sich das Team nach dem Umbruch präsentiert.

  Sandy Schuhmacher (rotes Trikot) bejubelt mit seinen Teamkollegen einen Punktgewinn. Über Sommer gab es in Bliesen einen Umbruch, viele Spieler gingen. Mit Steve Weber (r.) und Max Jungmann kamen aber zwei Ex-Spieler zurück.

Sandy Schuhmacher (rotes Trikot) bejubelt mit seinen Teamkollegen einen Punktgewinn. Über Sommer gab es in Bliesen einen Umbruch, viele Spieler gingen. Mit Steve Weber (r.) und Max Jungmann kamen aber zwei Ex-Spieler zurück.

Foto: B&K/Bonenberger/

Ein proppenvolles Sportzentrum, prächtige Stimmung und brachiale Schläge – ab diesem Samstag wird in St. Wendel endlich wieder Volleyball gespielt. Um 20 Uhr empfängt der TV Bliesen zum Saisonauftakt der 3. Liga Süd den TSV Stuttgart. „Ich bin froh, dass es wieder losgeht“, sagt Bliesens Libero Sandy Schuhmacher. „Stuttgart ist ein starker Gegner. Von daher wissen wir nach dem Spiel auch gleich, wo wir stehen.“

Wie stark der TV ist, ist eine der spannendsten Fragen vor der Auftakt-Begegnung. Denn bei Bliesen ist in dieser Saison (fast) nichts mehr so, wie es war. Mit Schuhmacher und Danny Haben sind nur noch zwei Spieler aus der Mannschaft der letzten Spielzeit übrig geblieben. Da Haben derzeit wegen eines Knorpelschadens im Knie außer Gefecht ist, wird Schuhmacher gegen Stuttgart quasi der „letzte Mohikaner“ auf dem Feld sein. Wie fühlt sich das an? „Das ist eine gute Frage“, erklärt der 29-Jährige und lacht „Eigentlich ist es nicht anders als sonst.“

Während sich einige seiner langjährigen Teamkollegen wie Lukas Kaiser oder Tobias Merkel im Sommer entschlossen, nicht mehr für das Drittliga-Team des TV aufzulaufen, sagte Schuhmacher für eine weitere Saison zu. „Mir gelingt es immer noch recht gut, Volleyball, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Deshalb war für mich klar, dass ich weiter mache“, erklärt der in Saarbrücken lebende Polizist.

Den nicht immer einfachen Spagat aus zeitintensivem Sport, Arbeits- und Privatleben wollten einige seiner ehemaligen Teamkollegen dagegen nicht mehr bewältigen – was auch einer der Gründe für den großen Umbruch im Sommer war. „Es ist ja nicht so, dass die Leute im Groll gegangen sind“, berichtet Schuhmacher. „Ausschlaggebend waren vielmehr bei den allermeisten Gründe, die nur wenig mit Volleyball zu tun haben.“

Kaiser bekam beispielsweise Nachwuchs, Julian Zewe will sich auf sein Referendariat konzentrieren. Merkel wurde der Aufwand mit seinem Schichtdienst bei der Polizei zu groß – und Jonas Weber studiert in Mannheim. Von den Spielern, die waschechte Saarländer sind oder schon länger hier leben, entschloss sich nur Till Hoffmann aus sportlichen Gründen zu einem Wechsel. Er will seinem in die Oberliga aufgestiegenen Heimatverein TV Wiesbach in der höheren Spielklasse helfen.

Trotz der für ihn nachvollziehbaren Gründe bedauert Schuhmacher den Weggang seiner alten Weggefährten. „Da sind ja Leute dabei, mit denen ich jahrelang zusammengespielt habe. Und natürlich haben sich da auch Freundschaften entwickelt“, sagt der 29-Jährige. Dennoch freut sich der „letzte Mohikaner“ auch auf die neuen Herausforderungen mit den jetzigen Teamkollegen. „Ganz so neu sind aber auch nicht alle“, sagt der Libero. Mit Kapitän Markus „Max“ Jungmann sowie Steve Weber kamen zwei Spieler zurück, die schon einmal für den TV ans Netz gingen. Auch weitere Neuzugänge wie Roman Fraer, Tim Konrad oder Johannes Klotz haben eine „Bliesener Vergangenheit“.

Aber zurück zur spannenden Frage: Wie gut ist der TV diese Saison? Schuhmacher findet: „Im Vergleich zur vergangenen Saison sind wir gerade im Angriff sehr stark. Andere Elemente, in denen die Abstimmung passen muss, funktionieren dagegen noch nicht fehlerfrei. Hier müssen wir noch ein System finden, das für alle funktioniert.“ Wie schnell dies gelingt, wird wohl entscheidend dafür sein, wie gut die Nordsaarländer abschneiden.

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