Volleyball Fräulein Menkes Gespür für Sturm

Lebach · Die Volleyballerinnen des Drittligisten TV Lebach empfangen an diesem Samstag Bad Soden. Lebachs Marie Menke, die aus Kiel ins Saarland kam, möchte mit ihrem Team nach einem guten Saisonstart auch gegen die Hessinnen punkten.

 Marie Menke hat abgezogen und feuert den Ball durch den Ulmer Block. Die gebürtige Hannoveranerin spielt seit vergangenem Jahr in Lebach.

Marie Menke hat abgezogen und feuert den Ball durch den Ulmer Block. Die gebürtige Hannoveranerin spielt seit vergangenem Jahr in Lebach.

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Vier Punkte aus den beiden ersten Spielen – die Volleyballerinnen des TV Lebach sind gut in die neue Saison der 3. Liga gestartet. Vor dem Heimspiel an diesem Samstag, 19.30 Uhr, in der Sporthalle an der Dillinger Straße gegen die TG Bad Soden liegt das Team von Trainer Philipp Betz auf Platz vier der Tabelle. Bad Soden ist mit einem Zähler mehr Tabellen-Zweiter.

„Wir können froh über die Punkte sein, die wir bislang mitgenommen haben“, sagt Lebacher Spielerin Marie Menke. „Denn bis auf Aufsteiger Ulm haben wir am Anfang ganz schwere Gegner.“ Gegen Ulm feierte der TV vor 14 Tagen einen klaren 3:0-Heimerfolg. Nach dem Duell gegen den Tabellen-Zweiten Bad Soden reisen die Theelstädterinnen am 5. Oktober zu Meister SV Sinsheim, der auch aktuell wieder auf Rang eins steht. Eine Woche danach ist der SSC Freisen zum Derby in Lebach zu Gast.

Die Partie gegen den Lokalrivalen ist für den TV immer ein brisantes Duell. Das weiß auch Menke: „Gegen Freisen ist das natürlich eine besondere Story. Auch wenn ich da selbst nicht so drin bin, wie die anderen Spielerinnen.“

Denn Menke ist keine gebürtige Saarländerin. Die 24-Jährige wurde in Hannover geboren, zog aber schon als Vierjährige mit ihren Eltern in die Nähe von Kiel um. Vor fünf Jahren packte die universell einsetzbare Volleyballerinnen dann ihre Sachen und machte sich auf den Weg ins Saarland. „Ich habe in Saarbrücken mein Psychologie-Studium begonnen“, verrät Menke. Den Bachelor-Abschluss hat sie mittlerweile in der Tasche. Derzeit arbeitet sie an ihrem Master-Abschluss.

Und was ist im Saarland anders als in ihrer Heimat Schleswig-Holstein? „So viel eigentlich nicht“, findet die 24-Jährige. „Außer dass, wenn hier ein wenig Wind weht, die Leute gleich sagen, dass es stürmen würde. Ich denke dann immer für mich: Nein, tut es nicht“, erzählt Menke lachend.

Wie für viele Nicht-Saarländer, die in unser Bundesland kommen, war für sie aber auch der Dialekt eine große Herausforderung. „Der ist schon krass“, sagt sie. „Am Anfang habe ich einiges nicht verstanden, aber mittlerweile spreche ich schon selbst manchmal so“, erklärt die 24-Jährige und lacht erneut.

Leichter als die Anpassung an die sprachlichen Besonderheiten im Saarland fiel ihr die Integration beim TV Lebach, zu dem sie vor der Saison 2018/19 gewechselt war. „Es gefällt mir hier richtig gut“, sagt die Studentin. „Was toll ist, ist der Zusammenhalt – und dass wir eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen haben, die sich prima ergänzen.“

Vor ihrem Engagement in der Theelstadt war Menke in ihrer norddeutschen Heimat für den Regionalligisten Kieler TV ans Netz gegangen. Im Saarland spielte sie zunächst für den TV Quierschied in der Verbands- und Oberliga. Nach einer halbjährigen Pause wegen einer Europa-Reise folgte dann der Wechsel nach Lebach. „Ich kannte Lena Zewe – und die hat mich gefragt, ob ich nicht mal versuchen will, höherklassig zu spielen“, berichtet Menke. So kam es zu einem Probetraining – und Menke wurde anschließend vom TV verpflichtet. Ein Schachzug, der sich längst für beide Seiten ausgezahlt hat.

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