1. FC Saarbrücken Völklingen wird wohl Heimat des FCS bleiben
Saarbrücken · Der Fußball-Regionalligist gibt heute seine Entscheidung zur Spielstätte bekannt. Es läuft auf das Hermann-Neuberger-Stadion hinaus.
Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken wird seine Heimspiele auch künftig im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion austragen. Das will der Verein nach SZ-Informationen heute zunächst dem Deutschen Fußball Bund (DFB) und danach der Öffentlichkeit mitteilen. „Ich werde das weder bestätigen noch verneinen“, sagte Peter Müller, Sprecher von FCS-Präsident Hartmut Ostermann gestern auf Anfrage. Es solle am heutigen Vormittag eine Pressemitteilung erfolgen.
Bis Donnerstag, 1. Mai, um 15.30 Uhr hat der FCS Zeit, alle notwendigen Unterlagen für das „Zulassungsverfahren zur 3. Liga“ beim DFB einzureichen. „Zum einen muss man die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die nächsten eineinhalb Jahre dokumentieren“, erklärte FCS-Geschäftsführer David Fischer, „im zweiten Teil geht es um infrastrukturelle und administrative Themen.“ So muss der Club eine sogenannte „Erklärung“ zum Stadion abgeben, in der man nachweist, bis zum ersten Spieltag eine drittligataugliche Arena zur Verfügung zu haben. „Bei Aufsteigern gewährt der DFB aber beispielsweise bei der Rasenheizung ein Jahr Karenz“, sagt Fischer.
Genügt die erste Spielstätte nicht allen Ansprüchen, braucht es ein Ausweichstadion, das bereits komplett genehmigungsfähig ist. Dass dieses taugliche Ausweichstadion in der Vergangenheit das Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg war, ist für die FCS-Fans angesichts des ungeliebten Nachbarn 1. FC Kaiserslautern, derzeit Zweitliga-Letzter, unvermittelbar. Die nächsten drittligatauglichen Arenen stehen in Karlsruhe und Mainz.
Zurück ins Saarland, wo die Verantwortlichen von Saarlandligist Borussia Neunkirchen bis zuletzt versucht haben sollen, FCS-Präsident Ostermann einen Umzug ins Ellenfeldstadion schmackhaft zu machen. Zwar hatte sich das für Infrastrukturmaßnahmen zuständige FCS-Vorstandsmitglied Christian Seiffert mit DFB-Vertretern die ehemalige Bundesliga-Spielstätte genau angeschaut und für „machbar“ befunden. Letztendlich folgte man bei den Hauptstädtern aber der Einschätzung, die einige Insider im Neunkircher Rathaus auch vertreten: Der Sanierungsstau im Ellenfeld ist zu groß.
Das Homburger Waldstadion – hier hätte man baulich wohl am wenigsten investieren müssen – war aufgrund der Sicherheitsbedenken ausgeschieden. Und auch mit den Stadionverantwortlichen in Elversberg war offenbar kein Einvernehmen herzustellen.
Jetzt bleibt es also bei Völklingen. Und das, obwohl die Fans die Ausweichspielstätte für den im Umbau befindlichen Ludwigspark so gar nicht annehmen wollen und mit den Füßen quasi schon abgestimmt haben. Zu den Spielen in Mannheim, Offenbach und Elversberg waren mehr Saarbrücker mitgereist, als zuletzt beim 2:2 gegen die U23 des FSV Mainz 05 dabei sein wollten.
„Ich würde mich bei minus drei Grad auch nicht in eine Kurve stellen, die 50 Meter vom Platz weg ist“, zeigte Trainer Dirk Lottner in einem Interview mit dem Sportmagazin Kicker Verständnis für Anhänger, die trotz starker Leistungen der Mannschaft nicht mehr den Weg zu den Heimspielen finden: „Hardcore-Fans machen das, aber diesen Enthusiasmus bringt der normale Fan nicht auf.“ So kann man beim FCS nur hoffen, dass die notwendigen Ausbaumaßnahmen und die 3. Liga für mehr Begeisterung sorgen. Schließlich bleiben die Baukosten am Verein hängen.
Derweil steht hinter der Austragung des Spiels beim FSV Frankfurt am kommenden Freitag um 19.30 Uhr ein Fragezeichen. Der Wetterbericht sagt Schnee und überfrierenden Regen voraus, gestern war zudem noch die Rasenheizung im Stadion am Bornheimer Hang defekt.