Viertes Rennen, vierter Sieger

Sakhir. Nach seinem Triumph sprintete Sebastian Vettel durch die Boxengasse und jubelte befreit auf. Mit einem Riesensatz sprang der Red-Bull-Pilot dann aufs Podest, streckte beide Arme in den bewölkten Himmel und reckte die Faust

Sakhir. Nach seinem Triumph sprintete Sebastian Vettel durch die Boxengasse und jubelte befreit auf. Mit einem Riesensatz sprang der Red-Bull-Pilot dann aufs Podest, streckte beide Arme in den bewölkten Himmel und reckte die Faust. "Ich bin sehr glücklich, das hatten wir nicht erwartet", sagte der Formel-1-Weltmeister strahlend nach seinem Sieg beim Großen Preis von Bahrain: "Es war ein unglaubliches Rennen, extrem hart."Mit seinem ersten Saisonerfolg hat sich Vettel mit einer weltmeisterlichen Leistung eindrucksvoll im Titelrennen zurückgemeldet. Den zweiten Platz beim heftig umstrittenen, politisch äußerst fragwürdigen Rennen in der Steinwüste von Sakhir belegte Kimi Räikkönen. Dessen Teamkollege Romain Grosjean kam auf Rang drei, womit Lotus zu den großen Überraschungen gehörte. "Es war sehr hart, Kimi hinter mir zu halten", sagte Vettel.

Räikkönen unterstrich seine Qualitäten mit dem ersten Podestplatz im vierten Rennen nach zwei Jahren Formel-1-Pause. "Die Leute haben gedacht, ich sei ein bisschen dumm, weil ich zurückgekommen bin. Wir haben ihnen heute gezeigt, dass wir es können", spottete der "Iceman" über seine zahlreichen Kritiker.

Durch seinen 22. Grand-Prix-Erfolg im 85. Grand Prix katapultierte sich Vettel auch in der Fahrerwertung mit 53 Punkten erstmals in diesem Jahr an die Spitze. Lewis Hamilton verlor im McLaren nach einem achten Rang die Führung und ist WM-Zweiter (49). Vettels Teamkollege Mark Webber ist neuer Gesamtdritter (48). Der Australier verpasste als Vierter das Podium im Königreich am Golf.

Vier verschiedene Sieger und die ständigen Wechsel an der WM-Spitze unterstreichen, wie spannend diese Saison bislang verläuft. Shanghai-Sieger Nico Rosberg wurde als zweitbester Deutscher Fünfter. Der Mercedes-Pilot war zunächst zurückgefallen, kämpfte sich dann aber durch eine energische Aufholjagd wieder auf seine Ausgangsposition beim Start zurück. Selbst ein gebrochener Auspuff in den Schlussrunden konnte ihn nicht stoppen. "Insgesamt bin ich zufrieden", resümierte Rosberg: "Wir haben die McLaren und die Ferrari geschlagen." Teamkollege Michael Schumacher schaffte als Zehnter ein versöhnliches Ergebnis. Der Rekord-Weltmeister aus Kerpen war in der Qualifikation wegen eines nicht funktionierenden Heckflügels früh ausgeschieden. Wegen eines Getriebewechsels verlor Schumacher zudem fünf Startplätze, so dass er nur als 22. losfahren konnte. "Ein Punkt ist besser als gar nichts", meinte er. Nico Hülkenberg (Emmerich) wurde im Force-India Zwölfter. Marussia-Pilot Timo Glock (Wersau) kam auf Platz 19.

Um das Rennen hatte es bis zuletzt eine vehemente Debatte gegeben. Die schiitische Protestbewegung in Bahrain warf der Formel 1 vor, sich von den Machthabern im Königreich benutzen zu lassen. Abseits der Strecke hielten die wütenden Demonstrationen für Reformen in dem Land auch am gestrigen Sonntag an. Die Sicherheitskräfte gingen immer wieder mit Tränengas und Blendgranaten gegen die Oppositionellen vor. dpa

"Das hatten wir nicht erwartet."

Sebastian Vettel nach seinem Sieg in Bahrain

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