Vierter Etappensieg: Nibali triumphiert wie einst Pantani

Hautacam · Im Nebel von Hautacam hat Vincenzo Nibali der Konkurrenz zum Abschied aus den Pyrenäen eine demoralisierende Lektion erteilt. Der Italiener hat einen Riesenschritt zu seinem ersten Triumph bei der Tour de France gemacht.

Der Radprofi stürmte im Stile eines Marco Pantani die bis zu zehn Prozent steilen Anstiege hinauf und beseitigte mit seinem vierten Etappensieg bei der 101. Auflage der Frankreich-Rundfahrt so gut wie alle Zweifel am ersten italienischen Gesamtsieg seit Pantanis Erfolg 1998. Wohl nur ein Sturz auf den letzten 400 Kilometern könnte Nibalis Krönung noch verhindern. Das Siegertrikot liegt für den 29 Jahre alten Italiener, der die Tour de France mit so viel Kalkül und Cleverness dominiert wie kaum ein Vorgänger, am Sonntag in Paris zur Abholung bereit. Damit würde er in die Fußstapfen des 2004 gestorbenen Pantani treten, der vor 17 Jahren für den letzten italienischen Gesamtsieg gesorgt hatte.

Gestern gewann Nibali mit einer beeindruckenden Klettershow die 18. Etappe. Der Träger des Gelben Trikots triumphierte nach 145,5 Kilometern als Solist 1:10 Minuten vor dem Franzosen Thibaut Pinot. Der bisherige Gesamtzweite Alejandro Valverde aus Spanien verlor 1:59 Minuten. In der Gesamtwertung liegt Nibali 7:10 Minuten vor Pinot. Dritter ist der Franzose Jean-Christophe Peraud mit 7:23 Minuten Rückstand.

Früh hatte sich auf der letzten Hochgebirgs-Etappe über zwei Anstiege der höchsten Kategorie, darunter der 2115 Meter hohe Klassiker Tourmalet, eine 20 Fahrer umfassende Ausreißergruppe gebildet. Aber seine Astana-Mannschaft brachte Nibali an die Spitze des Feldes zurück. So konnte er am Schlussanstieg nach Hautacam nach Belieben schalten und walten. Nicht einmal eine Behinderung durch eine Zuschauerin konnte den Italiener aufhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort