Vier unten gegen vier oben

Düsseldorf · Im Abstiegskampf wird der 31. Spieltag für die vier Vereine am Tabellenende zur besonderen Herausforderung. Sie müssen gegen Topclubs antreten. Hannover hat mit dem 3:2 bei Eintracht Frankfurt den Klassenverbleib fast geschafft.

Für das akut vom Abstieg bedrohte Bundesliga-Quartett aus Stuttgart, Hamburg, Nürnberg und Braunschweig könnten die Aufgaben am 31. Spieltag kaum kniffliger sein. Die letzten Vier der Tabelle spielen gegen vier der aktuellen fünf Topclubs des Fußball-Oberhauses. Ein Vorteil der Kellerkinder, die jeweils nur einen Punkt auseinanderliegen: Alle haben Heimspiele.

Beinahe unlösbar erscheint die Aufgabe des Tabellen-18. Eintracht Braunschweig, der Meister Bayern München empfängt. Die Hoffnung der schon vor der Rückrunde abgeschriebenen Niedersachsen auf den Klassenverbleib und eine Überraschung gegen Franck Ribéry und Co. ist aber vorhanden. "Wir haben noch alle Möglichkeiten, das Wunder zu erreichen", sagte Trainer Torsten Lieberknecht. Für Abwehrroutinier Deniz Dogan wäre ein Sieg eine Sensation, "aber wir glauben, dass es machbar ist". Immerhin sind die Braunschweiger im eigenen Stadion seit fünf Spielen unbesiegt.

Auch der 1. FC Nürnberg macht sich vor dem 50. Duell mit Bayer Leverkusen Mut. "Die Mannschaft brennt noch und weiß, dass es sich zu kämpfen lohnt", versicherte Co-Trainer Marek Mintal. "Gerade, weil wir von manchen schon abgeschrieben werden, haben wir in den verbleibenden Spielen die Chance, etwas Großes zu erreichen." Doch auch die Gäste vom Rhein haben noch ein großes Ziel mit Interimscoach Sascha Lewandowski, der den Werksclub gegen Hertha BSC (2:1) wieder in die Erfolgsspur führte: Sie wollen in die Königsklasse.

50 Jahre und 237 Tage wird der Hamburger SV am Samstag in der Bundesliga sein, wenn er gegen den ebenfalls auf die Champions League spekulierenden VfL Wolfsburg um die Liga-Existenz kämpft. "Wir haben weiter Platz 15 als Ziel. Warum auch nicht? Uns trennt nur ein Punkt", meinte HSV-Trainer Mirko Slomka. "Ich bin überzeugt, dass wir den längeren Atem haben und am Ende drei Teams hinter uns lassen werden." Slomka kann wieder auf Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu bauen, der in den vergangenen acht Spielen fünf Tore erzielte und eine Halsentzündung auskuriert hat.

Der Tabellen-15. VfB Stuttgart steht vor einer doppelt brisanten Aufgabe gegen den Liga-Dritten FC Schalke 04, trifft doch Trainer Huub Stevens erstmals nach dem Amtsantritt bei den Schwaben auf seinen Ex-Club. "Jedes Spiel ist ein Endspiel, deshalb habe ich aktuell keine Zeit für Gefühle", sagte der Niederländer. Eine Aussage über die Chance auf den Klassenverbleib verweigerte er: "Ich rechne nicht. Es stehen noch vier Partien an, die erste am Sonntag gegen Schalke." Doch die letzten beiden Spiele gegen Wolfsburg und in München trüben die Aussichten auf ein gutes Ende.

Borussia Mönchengladbach ist so gut wie sicher in der Europa League und könnte mit einem Sieg beim SC Freiburg von der Champions League träumen. Nur zwei Punkte ist die Borussia vom Vierten aus Leverkusen entfernt. "Es gibt sicher leichtere Gegner für uns als Freiburg", meinte Borussia-Trainer Lucien Favre. Schließlich könnten die Gastgeber mit einem Sieg alle Zweifel am Klassenverbleib beseitigen.

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