Vier Neuzugänge, zwei Ziele

Kaiserslautern. Etwas anders hatte man sich das schon vorgestellt. Nicht, dass der 1. FC Kaiserslautern nur warme Temperaturen erwartet hatte, als er das Trainingslager im türkischen Belek gebucht hat. Doch das Wetter dort schlägt derzeit Kapriolen. Dennoch fand gestern ein Testspiel statt. Der FCK besiegte den ungarischen Erstligisten FC Ujpest mit 3:1 (2:1). Albert Bunjaku (21./33

 Benjamin Köhler von Eintracht Frankfurt ist die neueste Erwerbung des 1. FC Kaiserslautern in der Winterpause. Foto: Steffen/dpa

Benjamin Köhler von Eintracht Frankfurt ist die neueste Erwerbung des 1. FC Kaiserslautern in der Winterpause. Foto: Steffen/dpa

Kaiserslautern. Etwas anders hatte man sich das schon vorgestellt. Nicht, dass der 1. FC Kaiserslautern nur warme Temperaturen erwartet hatte, als er das Trainingslager im türkischen Belek gebucht hat. Doch das Wetter dort schlägt derzeit Kapriolen. Dennoch fand gestern ein Testspiel statt. Der FCK besiegte den ungarischen Erstligisten FC Ujpest mit 3:1 (2:1). Albert Bunjaku (21./33. Minute) und Julian Derstroff (78.) trafen. Testspieler Mohamadou Bah vom Erstligisten VfB Stuttgart verletzte sich am Fuß und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Heute, 17 Uhr, testet der FCK gegen Erstligist FC Metalurh Zaporizhya aus der Ukraine.

Reaktion auf Pleitenserie?

So ein Trainingslager ist ja immer auch eine Kennenlern-Tour - gerade für die Neuen. Und mit den Verpflichtungen von Christopher Drazan, Benjamin Köhler, Chris Löwe und Mitchell Weiser hat Trainer Franco Foda gleich vier Neue zu integrieren. Es ist der zweite Umbruch nach dem Umbruch infolge des Erstliga-Abstiegs im Sommer. Da liegt der Verdacht nahe, diese Verpflichtungen nur als Reaktion auf den schwächelnden Jahresabschluss mit drei Niederlagen in Folge zu sehen. Notkäufe, um die Hoffnung auf den direkten Wiederaufstieg am Leben zu halten.

Aber das würde zu kurz greifen. Das hatte Foda immer wieder im Laufe der Saison betont - selbst in den Phasen, da von einer Krise nichts zu sehen war. Doch ihm fehlte das Spielermaterial für seine Idee von Fußball. Ganz überraschend kamen die Transfers also nicht.

Und dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass sie unter dem Eindruck dieser letzten drei Spiele vor der Winterpause und auch der vorangegangenen Wochen standen. Der FCK hatte binnen weniger Wochen den Anschluss an die Konkurrenz aus Berlin und Braunschweig verloren, es blieb vorerst nur der Relegationsplatz. Hinzu kamen Verletzungsprobleme, besonders schmerzhaft im zentralen Mittelfeld, wo sich neben Enis Alushi (Kreuzbandriss) und Steven Zellner (Syndesmosebandriss) auch Pierre De Wit immer wieder mit Kniebeschwerden plagt. Insbesondere Alushis Ausfall wog schwer, hatte sich der 27- Jährige doch binnen weniger Monate zur Schaltstelle des FCK-Spiels entwickelt.

Köhler für die Schaltzentrale

Diese Lücke soll nun Köhler schließen auf der Position, auf der er vergangene Saison noch einer der Schlüsselspieler beim Bundesliga-Aufstieg von Eintracht Frankfurt war. Drazan, Löwe und Weiser werden mehr Zeit brauchen. Drazan, der von Sturm Graz kam, muss sich an Land und Liga gewöhnen, Löwe, der vergangene Saison mit Borussia Dortmund deutscher Meister wurde, ist erst von einer Leistenoperation genesen. Und Weiser (Bayern München) ist erst 18 Jahre jung.

Es war ein Mittelweg, den der FCK-Chef Stefan Kuntz bei der Transferpolitik finden musste. Einerseits braucht es kurzfristige Verstärkungen im Kampf um den Aufstieg, andererseits muss auch ein Scheitern eingeplant werden. Wenn die Hinrunde eines gezeigt hat, dann, dass der Aufstieg nicht selbstverständlich ist. Der FCK könnte wohl ein weiteres Jahr um den Aufstieg mitspielen, sollte es in dieser Saison nicht klappen. Vielleicht braucht es tatsächlich einen zweiten Anlauf - auch dafür müssen die Weichen gestellt werden. Löwe hat einen bis 2016 geltenden Vertrag unterschrieben, Drazan ebenso. Sie sollen die Basis des Kaders bilden.

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