Viele Stars sind bei der Fußball-EM nur in der Zuschauerrolle

Hamburg · Verletzt, verschmäht oder einfach in die Tage gekommen - wie Marco Reus sind zahlreiche Top-Stars des Fußballs bei der EM in Frankreich zum Zuschauen verdammt. Während bei Reus, Ilkay Gündogan sowie Belgiens Kapitän Vincent Kompany der Körper streikt, gerät die Ausbootung von Angreifer Karim Benzema beim Gastgeber immer mehr zum Politikum.

Nach seinem endgültigen Aus für die Heim-EM sitzt bei Champions-League-Sieger Benzema der Frust tief. "Er hat sich dem Druck eines rassistischen Teils von Frankreich gebeugt", sagte der Stürmer von Real Madrid und deutete an, dass nicht nur sportliche Gründe Didier Deschamps veranlasst haben, ihn nicht in den Kader der Grande Nation zu berufen - sondern die Wahlerfolge des rechtspopulistischen Front National . Dabei waren Benzemas Chancen auf die Europameisterschaft bereits massiv gesunken, nachdem bekannt wurde, dass er dabei geholfen haben soll, seinen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena mit einem Sexvideo zu erpressen. Neben Benzema verzichtete Deschamps auch auf Franck Ribéry (FC Bayern), und muss seinen verletzten Abwehrchef Raphael Varane (Real Madrid ) ersetzen.

Die Fans müssen auch auf die genialen Pässe und sensationellen Freistöße von Italiens Andrea Pirlo verzichten. Der Alt-Star lässt es in New York für Nationaltrainer Antonio Conte ein bisschen zu lasch angehen. "Als er entschieden hat, in Amerika zu spielen, wusste er, dass das fußballerische Konsequenzen haben kann", sagte Conte, der als Disziplinfanatiker gilt. Deshalb lässt er auch Enfant terrible Balotelli zu Hause. Beim Titelverteidiger Spanien fährt Trainer Vicente del Bosque mit nur zwei Spielern von Real Madrid (Sergio Ramos und Lucas Vazquez) nach Frankreich - nicht dabei sind Javi Martínez (FC Bayern) und Fernando Torres (Atlético Madrid ).

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