VfL Bochum entlässt Marcel Koller

Bochum. Für den Schweizer Marcel Koller (Foto: dpa) ist beim VfL Bochum die Uhr abgelaufen. Einen Tag nach der von massiven Fanprotesten begleiteten 2:3 (2:1)-Heimpleite gegen den FSV Mainz 05 hat der Fußball-Bundesligist die Reißleine gezogen und den Trainer entlassen

Bochum. Für den Schweizer Marcel Koller (Foto: dpa) ist beim VfL Bochum die Uhr abgelaufen. Einen Tag nach der von massiven Fanprotesten begleiteten 2:3 (2:1)-Heimpleite gegen den FSV Mainz 05 hat der Fußball-Bundesligist die Reißleine gezogen und den Trainer entlassen. Damit reagierten Vorstand und Aufsichtsrat des Revierclubs gestern auf den erneut schwachen Saisonstart mit nur vier Punkten aus sechs Spielen. "Wir sind Marcel Koller zu großem Dank verpflichtet. Unter ihm sind wir im vierten Jahr erstklassig, das ist uns seit dem ersten Abstieg 1993 nicht mehr gelungen. Wir wünschen ihm alles Gute für seinen weiteren Weg", teilte Sportvorstand Thomas Ernst nach mehrstündigen Beratungen der VfL-Gremien mit.

Koller ist nach Jörn Andersen (Mainz) und Dieter Hecking (Hannover) schon der dritte Trainer, der in der laufenden Saison seinen Hut nehmen musste. Beim Pokal-Knüller gegen den FC Schalke 04 an diesem Dienstag (20.30 Uhr) sollen der bisherige Co-Trainer Frank Heinemann sowie Ex-Nationalspieler und A-Jugendtrainer Dariusz Wosz die Bochumer Mannschaft als Interimstrainer betreuen. Beide gelten als große Sympathieträger. Nicht nur das schwache sportliche Abschneiden, auch das völlig vergiftete Verhältnis zu den VfL-Anhängern kosteten den 48 Jahre alten Koller am Ende den Job. Der Trainer, der seit 1. Juli 2005 insgesamt 1542 Tage für den VfL tätig war, saß schon lange auf einem Pulverfass. "Das ist keine einfache Situation für den Verein. Es baut sich eine Wand auf. Wir laufen Gefahr, die emotionale Bindung unserer Fans zu verlieren", fürchtete VfL-Sportvorstand Thomas Ernst bereits am Samstagabend. Dem Schweizer, der noch einen Vertrag bis 2010 besaß, schafft es, den VfL nach dem Aufstieg 2006 dreimal vor dem Abstieg zu bewahren. dpa

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