Vettels Verfolger sind weiter auf der Überholspur

Budapest. Die rechte Hand bandagiert und kleine Sorgenfalten auf der Stirn: Sebastian Vettel war nach dem freien Training zum Großen Preis von Ungarn in Budapest am Sonntag (14 Uhr, RTL) ein wenig zerknirscht. "Es war kein einfacher Tag. Alles in allem glaube ich, dass es sehr eng wird", sagte der Weltmeister nach seinem fünften Platz am Freitag

 Ferrari-Pilot Fernando Alonso (Mitte) feierte am Freitag seinen 30. Geburtstag. Foto: dpa

Ferrari-Pilot Fernando Alonso (Mitte) feierte am Freitag seinen 30. Geburtstag. Foto: dpa

Budapest. Die rechte Hand bandagiert und kleine Sorgenfalten auf der Stirn: Sebastian Vettel war nach dem freien Training zum Großen Preis von Ungarn in Budapest am Sonntag (14 Uhr, RTL) ein wenig zerknirscht. "Es war kein einfacher Tag. Alles in allem glaube ich, dass es sehr eng wird", sagte der Weltmeister nach seinem fünften Platz am Freitag. Der 24-Jährige lag nach den beiden Sitzungen auf dem Hungaro-Ring eine halbe Sekunde hinter Nürburgring-Sieger Lewis Hamilton, der im McLaren in 1:21,018 Minuten die Bestzeit fuhr. Hinter dem Briten fuhr Geburtstagskind Fernando Alonso, der am Freitag 30 Jahre alt wurde, im Ferrari auf den zweiten Platz. Der 30-Jährige hatte 0,241 Sekunden Rückstand auf Hamilton. Dritter wurde Hamiltons Landsmann und Teamkollege Jenson Button.Die kleine Handverletzung sei nicht der Grund für den Rückstand gewesen, versicherte Vettel. "Das ist nur eine Kleinigkeit, aber so sind wir Männer. Wir machen gern großen Wirbel" , sagte der WM-Führende. Dennoch: Der Druck auf Vettel und sein Team wächst. Vorjahressieger Webber ging schon am Vormittag zu viel Risiko ein, krachte in Kurve neun in die Streckenbegrenzung und verlor seinen Frontflügel. Noch aber wollen Vettels Jäger nicht so recht an ein Ende der Red-Bull-Dominanz glauben. "Ich weiß, dass wir definitiv nicht das schnellste Auto hier haben", beteuerte Hamilton. Auch Alonso gab sich vorsichtig. "Red Bull ist für mich immer noch Favorit", sagte der Spanier.

Doch die Phase der Leichtigkeit zu Beginn der Saison, als Vettel und Webber die Rivalen in Serie düpierten und mit weitem Abstand die Zeitentabellen anführten, scheint vorbei. Zumindest hat der Champion noch sein sattes Punktepolster. Mit 216 Zählern liegt Vettel vor dem elften Saisonrennen am Sonntag 77 Punkte vor seinem Stallrivalen. Fünf Punkte hinter Webber rangiert Hamilton auf Rang drei, mit vier weiteren Zählern Abstand folgt Alonso. Nur neun Rennen bleiben der Konkurrenz noch, um den zweiten Triumph des Titelverteidigers zu vereiteln.

Force-India-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing) landete am Freitag auf Rang zehn. Doch trotz des anhaltenden Aufwärtstrends muss sich der Deutsche offenbar Sorgen um sein Cockpit für die nächste Saison machen. Force-India-Teamchef Vijay Mallya will über sein künftiges Fahrerduo erst nach Saisonende entscheiden. "Ich habe sehr klar gemacht, dass ich meine Entscheidung um den 15. Dezember treffen werde. Ich will, dass meine Jungs sich auf den aktuellen Job konzentrieren und nicht über ihre Zukunft spekulieren", sagte der indische Milliardär. Genau damit aber heizte er die Spekulationen erst so richtig an.

Generell dreht sich das Fahrerkarussell in diesem Jahr allerdings langsam: Die Top-Teams Red Bull, Ferrari, McLaren und Mercedes werden ihre Fahrer behalten. Die größte Spannung verspricht der Kampf um ein Cockpit bei Lotus Renault. Für Nick Heidfeld scheinen die Chancen auf eine Weiterbeschäftigung nach der Kritik von Teamchef Eric Boullier dabei gering zu sein (wir berichteten). dpa/dapd

Hintergrund

Ross Brawn, Teamchef von Mercedes GP, sieht einen Teil der Schuld für das schlechte Abschneiden des Formel-1-Rennstalls bei sich. "Meine Entscheidungen, als ich vom Besitzer des Teams Brawn GP zum Teamchef von Mercedes GP wurde, waren nicht immer perfekt", sagte Brawn vor dem Rennen in Ungarn. Wann das Auto die Konkurrenz einholen kann, weiß er nicht. "Es gab von Anfang an ein Problem mit der Kühlung. Man kann nicht einfach einen größeren Kühler einbauen, man ist an das Layout des Chassis gebunden", sagte Brawn. Mercedes GP liegt derzeit auf Rang vier der Teamwertung - im Debütjahr 2010 war der Rennstall ebenfalls Vierter geworden. dapd

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