Vettel schießt sich am Bosporus selbst raus

Istanbul. Ein Unfall mit Teamkollege Mark Webber hat Formel-1-Pilot Sebastian Vettel gestern am Bosporus aus allen Siegträumen gerissen. In der 40. Runde krachte Vettel mit seinem Wagen bei einem Überholmanöver mit dem Red Bull seines Rennstall-Rivalen zusammen. "Offensichtlich bin ich jetzt nicht gerade der glücklichste Mensch auf Erden", sagte Vettel

Istanbul. Ein Unfall mit Teamkollege Mark Webber hat Formel-1-Pilot Sebastian Vettel gestern am Bosporus aus allen Siegträumen gerissen. In der 40. Runde krachte Vettel mit seinem Wagen bei einem Überholmanöver mit dem Red Bull seines Rennstall-Rivalen zusammen. "Offensichtlich bin ich jetzt nicht gerade der glücklichste Mensch auf Erden", sagte Vettel. "Ich denke, ich habe das richtig gemacht. Gerade unter Teamkollegen ist sowas blöd, aber man sollte einem den nötigen Platz geben", meinte Vettel, der schon auf der Strecke in Richtung seines Kollegen wild gestikulierte.Profiteure der Kollision waren die beiden McLaren-Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button. Der Ex-Weltmeister fuhr beim Großen Preis der Türkei seinen ersten Saisonsieg vor dem Titelverteidiger ein. Mercedes-Pilot Michael Schumacher durfte sich wie schon beim Großen Preis von Spanien über den vierten Rang freuen. Teamkollege Nico Rosberg schaffte es auf den fünften Platz. Adrian Sutil wurde im Force India Neunter, Nico Hülkenberg im Williams 17., einen Rang vor Timo Glock im Virgin.Doch in aller Munde war das Manöver, das Vettel die mögliche erste WM-Führung in seiner Karriere kostete - und Pole-Mann Webber den dritten Sieg in Serie. "Ich war auf der inneren Seite, völlig überraschend habe ich das Auto verloren. Da gibt es nicht mehr viel zu sagen", meinte der bitter enttäuschte Vettel, der sich auch viel Kritik anhören musste. "Meiner Meinung nach war Sebastian etwas zu aggressiv unterwegs", meinte Ex-Weltmeister Niki Lauda.Dabei war für Sebastian Vettel zunächst alles nach Plan gelaufen. Er erwischte einen guten Start, ließ Hamilton hinter sich und reihte sich auf Rang zwei ein. Doch die Freude währte nur kurz. Hamilton schnappte ihn sich noch in der ersten Runde. Begünstigt durch einen Boxenstopp eroberte sich Vettel Rang zwei hinter Mark Webber zurück. Dann kam Runde 40: Vettel will Webber überholen. Mit weit über 200 Stundenkilometern fahren beide Rad an Rad, Vettel zieht leicht vorbei und etwas nach innen. Die Autos berühren sich. Vettel dreht sich, der rechte Hinterreifen ist demoliert - und der Hesse scheidet aus. Webber fällt nach dem Unfall auf den dritten Platz zurück. Und während Vettel wütend ins Motorhome stampft, rettet Teamkollege Webber mit Rang drei immerhin noch die Führung nach sieben WM-Läufen. Der Australier hat nun 93 Punkte, Weltmeister Button kam bis auf fünf Zähler heran (88), Hamilton (84) ist Dritter vor den punktgleichen Vettel und Fernando Alonso (78), der es im 800. Grand Prix des Ferrari-Rennstalls nur auf Platz acht hinter seinem Teamkollegen Felipe Massa schaffte. dpa

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