Vettel ist wieder mittendrin im Titelrennen

Suzuka. Sebastian Vettel genoss die deutsche Nationalhymne in vollen Zügen. Er schloss die Augen, atmete tief durch und lachte kurz befreit auf. Wenig später hatte der Formel-1-Weltmeister seinen Sieg beim Großen Preis von Japan praktisch schon wieder abgehakt. "Nicht viel von der WM quatschen und auf die Arbeit konzentrieren. Es kann noch so viel passieren

Suzuka. Sebastian Vettel genoss die deutsche Nationalhymne in vollen Zügen. Er schloss die Augen, atmete tief durch und lachte kurz befreit auf. Wenig später hatte der Formel-1-Weltmeister seinen Sieg beim Großen Preis von Japan praktisch schon wieder abgehakt. "Nicht viel von der WM quatschen und auf die Arbeit konzentrieren. Es kann noch so viel passieren. Das war ein wichtiger Schritt, aber es ist noch ein langer Weg", sagte Vettel. Innerhalb von nur zwei Wochen ist der 25-Jährige wieder mittendrin im Titelrennen.Nach zwei Siegen in Folge hat Vettel den Rückstand auf den WM-Führenden Fernando Alonso auf vier Punkte verkürzt. Für den Spanier war das Rennen schon in der ersten Kurve nach einer Kollision beendet. Bereits beim 16. Saisonrennen in einer Woche in Korea kann Vettel die WM-Führung übernehmen. "Wir müssen uns auf jedes Rennen konzentrieren", sagte er und dankte dem Team: "Wenn man in der Nacht von einem Auto träumt, dann von diesem. Es war fantastisch."

Das Siegerpodest gehörte an diesem Sonntag aber vor allem einem Fahrer: Lokalmatador Kamui Kobayashi, der hinter dem Brasilianer Felipe Massa im Ferrari Dritter wurde. Mit lang gezogenen "Kamui, Kamui"-Rufen wurde der Japaner von den 100 000 Zuschauern gefeiert. "Es ist ein spezieller Moment, das letzte Mal standen wir in der Formel 3 zusammen auf dem Podium", sagte Vettel. Und Kobayashi bekam das Lächeln gar nicht mehr aus seinem Gesicht. "Meinen ersten Podestplatz in Japan zu erringen, ist einfach fantastisch", sagte Kobayashi, der erst der dritte Japaner ist, dem dieses Kunststück gelang.

Ein kleines Kunststück war auch das dominante Rennen des amtierenden Weltmeisters Vettel. Es wurden wieder Erinnerungen wach an die vergangene Saison, als der Red Bull der Konkurrenz immer zwei Schritte voraus war. Vettel hätte wohl nicht einmal alles aus seinem Auto rausholen müssen. Bereits mehr als zehn Runden vor dem Ende wurde Vettel über Funk von seinem Team aufgefordert, nur noch das Auto nach Hause zu bringen. Doch Vettel brannte in der vorletzten Runde noch einmal die schnellste Rennrunde in den Asphalt.

Da saß WM-Spitzenreiter Alonso längst vor dem Fernseher. Ferrari hatte vor dem Start noch gewarnt: "Wir müssen in der ersten Kurve sehr vorsichtig sein." Keine zehn Sekunden nach dem Start war das Rennen für Alonso aber beendet. Nach einer Kollision mit dem Finnen Kimi Räikkönen sorgte ein Reifenschaden für das Aus.

Zweitbester Deutscher war Force-India-Pilot Nico Hülkenberg auf Platz sieben. Nico Rosberg wurde beim Start Opfer von Pisten-Rambo Romain Grosjean. Rosbergs Teamkollege Michael Schumacher wollte es nach seiner Rücktritts-Ankündigung wissen. Von Startplatz 23 aus pflügte der Rekordweltmeister im Silberpfeil durchs Feld, am Ende fehlten ihm auf Rang elf nur Sekunden zu einem WM-Punkt. dapd

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