Vettel hungrig wie immer

Monza · Sebastian Vettel ist auf dem Weg zu seinem vierten WM-Titel in Serie kaum noch aufzuhalten – ausgerechnet vor der Ferrari-Haustür in Monza will er seinem Rivalen Fernando Alonso den nächsten herben Stich versetzen.

Natürlich wird Sebastian Vettel am Sonntag nicht daheim auf seinem Bauernhof im Schweizer Ellighausen bleiben, gemütlich auf dem Sofa sitzen mit seiner Freundin Hanna DVD's schauen, wenn seine Kollegen in Italien Runden drehen. Dabei hätte sich der Red-Bull-Pilot ein freies Wochenende verdient. Und geht es nach den Experten, könnte sich der Titelverteidiger im Kampf um die Weltmeisterschaft den Müßiggang auch leisten.

"Im Grunde könnte Sebastian nun zweimal zu Hause bleiben und sich die Rennen im Fernsehen anschauen, er wäre weiter WM-Favorit", sagte Martin Brundle, ehemaliger Formel-1-Pilot, vor dem Grand Prix von Italien in Monza (Sonntag, 14 Uhr/RTL). Und auch Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda hat vor dem Heppenheimer schon kapituliert: "Seine Strecken kommen doch erst noch. Der Vettel ist durch."

Doch auf den Spaß, ausgerechnet vor der Ferrari-Haustür seinen ewigen Rivalen Fernando Alonso zu demütigen und für eine mögliche Vorentscheidung im WM-Kampf zu sorgen, will Vettel natürlich unter keinen Umständen verzichten. "Diese Strecke ruft großartige Erinnerungen in mir hervor", sagte der 26-Jährige, "vor allem natürlich an meinen ersten Grand-Prix-Sieg 2008. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, erstmals ganz oben auf dem Podium gestanden zu haben. Ein Gänsehautmoment." Zudem würde Vettel mit einem sechsten Sieg nach Renntriumphen mit Alonso gleichziehen - beide hätten dann 32 Siege auf ihrem Konto. Allerdings ist Vettel sechs Jahre jünger als der Spanier.

Der Titelverteidiger aus Deutschland hat nach 11 von 19 Rennen mit 197 Punkten bereits 46 Zähler Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Alonso im Ferrari (151). Dahinter folgen Mercedes-Pilot Lewis Hamilton (139) und Kimi Räikkönen (134) im Lotus. Vettel ist wie in den vergangenen Jahren wohl nicht mehr zu stoppen - sein Hunger scheint auch nach drei WM-Titeln in Serie unstillbar zu sein.

Die Formel 1 kehrt in der kommenden Saison möglicherweise wieder nach Mexiko zurück. Nach einer gestrigen Meldung von "autosport.com" erhielten die Teams vor dem Großen Preis von Italien einen provisorischen Kalender mit 21 Rennen. In dem Entwurf werden der Große Preis von Russland und der mexikanische Grand Prix unter Vorbehalt als Premieren aufgeführt.

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