„Vertriebener“ VfB will Plowdiw in der Provinz ausschalten

Stuttgart · Robbie Williams hat den VfB Stuttgart in die Provinz „vertrieben“. Davon wollen sich die Schwaben jedoch in der Europa-League-Qualifikation nicht aufhalten lassen. Ein Sieg gegen Botew Plowdiw ist dabei Pflicht.

Die große Bühne der Stuttgarter Arena beansprucht Robbie Williams zwar erst am Sonntag für sich, trotzdem muss der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart umziehen. Wenn heute Botew Plowdiw zum Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League (20.20 Uhr/Sport1) anreist, flüchten die Schwaben in die Provinz nach Großaspach, weil die Vorbereitungen auf die Show des Pop-Stars auf Hochtouren laufen.

Maximal 7500 Zuschauer werden im Fautenhau, gut 30 Kilometer entfernt von der eigentlichen Spielstätte des VfB, auch überprüfen, ob die Elf von Bruno Labbadia bereit ist für die gewachsenen Ansprüche. Sportvorstand Fredi Bobic und auch der neue Präsident Bernd Wahler zielen auf die ersten sechs in der Bundesliga ab. Ein Ausscheiden gegen den aktuellen bulgarischen Tabellenführer würde überhaupt nicht dazu passen. Aufbruchstimmung soll in Stuttgart erzeugt werden, und entgegen der jüngsten Eindrücke will auch Labbadia dies gerne unterstützen. "Es ärgert mich natürlich, dass ich als Bremser und Mahner dargestellt werde", sagte er den "Stuttgarter Nachrichten". Er selbst habe "die höchsten Ansprüche beim VfB. Die Ansprüche können nie hoch genug sein, sie sollten aber der tatsächlichen Situation angepasst sein."

Der 47-Jährige will die Euphorie mittragen, ist überzeugt von "einer geilen Saison" seiner Mannschaft. Labbadia sieht sich auf einer Linie mit Bobic und Wahler. "Wir haben keine unterschiedlichen Zielsetzungen, schon gar keine konträren", sagte er. Die Spielzeit lief jedoch schleppend an. Das 1:1 im Europa-League-Hinspiel war ebenso wenig überzeugend wie das pflichtgemäße 2:0 im DFB-Pokal beim BFC Dynamo am vergangenen Wochenende. Es ist noch Sand im Getriebe des VfB, der sich gegenüber dem Vorjahr auch in der Breite stärker wähnt. Offensiv soll Vedad Ibisevic durch Neuzugang Mohammed Abdellaoue erheblich entlastet werden.

Doch Ibisevic bleibt zunächst der Alleinunterhalter. Er hat alle drei Pflichtspieltore der Stuttgarter erzielt. Dass den Bosnier Probleme am Sprunggelenk plagen, könnte dem VfB zusätzlich Sorgen bereiten, denn der Einsatz des Torjägers gegen Plowdiw ist offen. Und Abdellaoue hat wie manch anderer Anlaufschwierigkeiten. Labbadias öffentliche Reserviertheit liegt womöglich auch daran. Der Trainer vermisst beim lange verletzten Cacau noch Spritzigkeit, sieht beim Japaner Gotoku Sakai noch Nachholbedarf und attestiert auch den anderen Zukäufen Konstantin Rausch und Moritz Leitner Anpassungsprobleme. Grundsätzlich sei der Kader aber "endlich so verstärkt, wie es für den VfB Normalität sein sollte". Botew Plowdiw müsste also auch bei einem Ausfall von Ibisevic zu bezwingen sein. Und für die Playoff-Runde zur Gruppenphase (22. und 29. August), die am Freitag ausgelost wird, hat dann ja auch Robbie Williams längst wieder Platz gemacht.

vfb.de

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