Verscherbeln statt einkaufen

Berlin. Hektische Betriebsamkeit wird auf der Spielerbörse diesmal nicht ausbrechen. Wenn sich am 1. Januar das Transfer-Fenster öffnet und für einen Monat Personalrochaden zulässt, wird eher verscherbelt als eingekauft. Fast alle Fußball-Bundesligisten wollen ihre Kosten reduzieren und Profis von der Gehaltsliste streichen. Einkaufstouren plant höchstens der VfL Wolfsburg

Berlin. Hektische Betriebsamkeit wird auf der Spielerbörse diesmal nicht ausbrechen. Wenn sich am 1. Januar das Transfer-Fenster öffnet und für einen Monat Personalrochaden zulässt, wird eher verscherbelt als eingekauft. Fast alle Fußball-Bundesligisten wollen ihre Kosten reduzieren und Profis von der Gehaltsliste streichen. Einkaufstouren plant höchstens der VfL Wolfsburg.Herbstmeister Bayern München beobachtet den Spielerbasar gelassen. "Wir haben einen klaren Beschluss gefällt: An dem Kader wird nichts verändert. Es wird keiner gehen und keiner kommen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Das bedeutet, dass die wechselwilligen Ivica Olic und Daniel Pranjic bleiben müssen.

Derlei Zurückhaltung können sich nur die wenigsten der 18 Erstligisten leisten. Schalke 04, der SC Freiburg und Wolfsburg wollen Spieler loswerden. "Er hat ja gesagt, dass er sich Verstärkungen wünscht. An uns soll es nicht liegen. Wir sind vorbereitet", sagt Vorstandchef Martin Winterkorn von Wolfsburgs Hauptsponsor VW über Trainer Felix Magath. "In der Rückrunde werden wir eine bessere Punkteausbeute haben, eine bessere Mannschaft, stabilere Leistungen - und es wird in der Tabelle weit nach oben gehen", verspricht Magath. Dazu soll der tschechische Nationalspieler Petr Jiracek beitragen, der vom tschechischen Meister Viktoria Pilsen kommt. Weitere Neue sind eingeplant. Sechs Profis sollen gehen, darunter Patrick Helmes und Sotirios Kyrgiakos.

Zu seinem Ex-Club Bayer Leverkusen zurückkommen könnte Dimitar Berbatow von Manchester United. Zumal neben Hanno Balitsch weitere Profis vor dem Absprung stehen. Die meisten Spieler will Schalke loswerden. Neuer Träger eines königsblauen Trikots wird Chinedu Obasi, der von Ligakonkurrent 1899 Hoffenheim ausgeliehen wird. Beim Hamburger SV hat David Jarolim keine Perspektive. "Wenn er gehen will, legen wir ihm keine Steine in den Weg", sagt Sportchef Frank Arnesen, der den Kader ergänzen will. Loswerden will Aufsteiger FC Augsburg den in Ungnade gefallenen Michael Thurk.

Angesichts der sportlichen Lage schloss der scheidende Manager Andreas Rettig Verpflichtungen beim Vorletzten nicht aus: "Wirtschaftlich sind wir so aufgestellt, dass wir Handlungsspielraum haben." Das sieht bei Mitaufsteiger Hertha BSC anders aus. Trainer Michael Skibbe muss wohl mit dem Personal vorlieb nehmen, das er bei Dienstbeginn begrüßen wird. Der Nachfolger von Markus Babbel akzeptiert angesichts von 35 Millionen Euro Schulden den Sparzwang. dpa

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