Verrückter Saisonbeginn, verrücktes Ende?

Kaiserslautern · Aus eigener Kraft kann der 1. FC Kaiserslautern die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga nicht mehr schaffen. Erst einmal muss die letzte Hausaufgabe gegen Meister FC Ingolstadt gelöst – und dann gehofft werden.

Direkter Aufstieg, Relegation - oder doch nur der undankbare vierte Platz? Ein Blick auf die Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga verrät: Für den 1. FC Kaiserslautern ist vor dem Saisonfinale an diesem Sonntag um 15.30 Uhr im Fritz-Walter-Stadion gegen Spitzenreiter FC Ingolstadt noch alles möglich. Fakt ist aber auch: Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Partien haben die viertplatzierten Pfälzer den Aufstieg nicht mehr in den eigenen Händen.

Vorausgesetzt, der FCK landet keinen Kantersieg, dürften der SV Darmstadt oder der Karlsruher SC nicht über ein Unentschieden hinauskommen, damit die Roten Teufel mit einem Heimerfolg noch auf Relegationsrang drei springen. Für Platz zwei müssten beide Aufstiegskonkurrenten patzen. Ein möglicher Vorteil für den FCK: Während Darmstadt mit dem FC St. Pauli und Karlsruhe mit 1860 München auf Gegner treffen, die sich im Abstiegskampf befinden, knallen beim FC Ingolstadt seit einer Woche die Sektkorken. Mit dem 2:1-Sieg am vergangenen Spieltag gegen RB Leipzig sicherten sich die Oberbayern den Meistertitel und den Aufstieg. An ein lockeres Schaulaufen der Gäste auf dem Betzenberg glaubt Kosta Runjaic allerdings nicht. "Ingolstadt ist eine Topmannschaft, die hier ohne jeden Druck aufspielen kann. Das macht die Sache für uns nicht einfacher", prophezeit der FCK-Trainer, der auf den gesperrten Kapitän Willi Orban verzichten muss. Der Innenverteidiger sah am vergangenen Spieltag beim 0:0 im Spiel bei Erzgebirge Aue seine fünfte Gelbe Karte. "Es ist nicht schön, im entscheidenden Spiel zuschauen zu müssen, aber ich bin mir sicher, dass die Jungs die Partie auch ohne mich rocken werden", sagt Orban. Neben dem Kapitän müssen die Pfälzer auf den langzeitverletzten Flügelspieler Marcel Gaus verzichten. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Rechtsaußen Karim Matmour.

Kapitän wird entweder Mittelfeldspieler Markus Karl oder Torwart Tobias Sippel sein. FCK-Urgestein Sippel wird für den Fall, dass Kaiserslautern keine Relegationsspiele mehr bestreitet, das letzte Mal im Tor der Pfälzer stehen. Der 27-Jährige, der vor der Partie verabschiedet wird, wechselt nach der Saison laut Medienberichten zu Bundesligist Borussia Mönchengladbach . "Tobias hat Großartiges für den Verein geleistet. Er ist als Sportler und Mensch ein Vorbild", lobt Runjaic, der im Spiel gegen Ingolstadt nicht vom Anpfiff weg auf bedingungslosen Angriff setzen will. "Volle Offensive bedeutet in der Regel auch viele Gegentore - wir werden nicht mit zehn Stürmern auflaufen", sagt der Trainer, der von seiner Elf fordert, sich vor den 50 000 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion "zu zerreißen". Er ergänzt: "Die Saison hat mit dem 3:2-Sieg in Unterzahl gegen 1860 München verrückt angefangen, warum sollte sie am Sonntag nicht auch verrückt enden? Mit dem Betze im Rücken ist alles möglich." Kapitän Orban erklärt: "Es liegt an der Mannschaft, auf dem Platz ein Zeichen zu setzen." Optimismus versprüht auch Sportdirektor Markus Schupp: "Mit bedingungsloser Hingabe und Siegeswillen können wir noch alles erreichen."

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Auf einen BlickFußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern muss sich einen neuen Trikotsponsor suchen. Das Unternehmen "Paysafecard" für bargeldlose Zahlungsmittel im Internet steigt nach nur einem Jahr aus. Das teilte der FCK am Freitag mit. Ein Vertreter des FCK-Vermarkters "Sportfive " erklärte, Gespräche mit potenziellen Nachfolgern seien im Gange. Der neue Hauptsponsor solle zügig bekannt gegeben werden. sid

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