Verliebt, glücklich und erfolgreich

Saarbrücken · Tischtennis-Bundesligist 1. FC Saarbrücken spielt in der Champions League heute Abend in der Joachim-Deckarm-Halle gegen Walter Wels. Mit einem bärenstarken Tiago Apolonia will der FCS ins Viertelfinale einziehen.

 Das Tischtennis-Traumpaar aus Dudweiler: Zhenqi Barthel und Tiago Apolonia. Foto: Apolonia

Das Tischtennis-Traumpaar aus Dudweiler: Zhenqi Barthel und Tiago Apolonia. Foto: Apolonia

Foto: Apolonia

Lässig schlendert Tiago Apolonia über den St. Johanner Markt in Saarbrücken. Obwohl er aus Portugal stammt, kennt er sich in der Landeshauptstadt gut aus. Seit 2013 spielt der 29-Jährige für Tischtennis-Bundesligist 1. FC Saarbrücken und ist hier im Saarland längst heimisch geworden. Vor etwa einem Jahr zog er von seiner Wohnung am Triller zu seiner langjährigen Freundin und Verlobten, der ehemaligen deutschen Tischtennis-Nationalspielerin Zhenqi Barthel, genannt Lulu, nach Dudweiler. "Die Lage ist für uns einfach perfekt. Ich bin sehr schnell an der Hermann-Neuberger-Sportschule, wo wir trainieren. Vorher stand ich oft im Stau und habe viel Zeit verloren. Zhenqi ist von hier aus auch schnell bei ihrem Verein in Frankreich", sagt Apolonia.

Barthel, die bei Mayenne CA spielt, und der Portugiese werden sich nach über sieben Jahren Beziehung im Sommer 2016 das Ja-Wort geben. Am 2. Juli soll es in Lissabon, der Heimat von Apolonia, so weit sein. "Wir haben genug Zeit, alles zu planen. Es sollte dann auch nicht allzu stressig werden, damit meine Vorbereitung auf Olympia nicht beeinträchtigt wird", erklärt der Tischtennis-Profi: "Olympia ist das Größte, aber vorher gibt es mit dem Verein und auch für mich selbst noch viele wichtige Spiele. Daher denke ich Schritt für Schritt."

Die Beziehung der beiden Tischtennis-Asse war nicht immer so einfach. Die beiden, die sich auf einem internationalen Turnier kennen gelernt hatten, mussten lange Zeit eine große Distanz überbrücken. "Lulu spielte in der Nationalmannschaft und musste deswegen in Düsseldorf wohnen und trainieren. Ich lebte in Ochsenhausen und hier in Saarbrücken . In der Zeit haben wir uns relativ wenig gesehen. Jetzt passt aber alles, und wir sind glücklich", sagt die Nummer eins des FCS, der in seiner Heimat dank des gestylten Äußeren auch Tischtennis-Ronaldo genannt wird - in Anlehnung an Fußballstar Cristiano Ronaldo von Real Madrid .

Glücklich wäre Apolonia sicherlich auch über einen Erfolg heute Abend, wenn es für ihn und seine Kollegen Bojan Tokic und Adrien Mattenet ab 19 Uhr in der Joachim-Deckarm-Halle im letzten Gruppenspiel der Champions League gegen den österreichischen Topclub SPG Walter Wels geht. Gewinnen die Saarbrücker, sind sie Zweiter und ziehen ins Viertelfinale ein. Es wäre ein Riesenerfolg. Verlieren sie, sind sie bei einem Sieg von Angers beim als Gruppenersten feststehenden Club Fakel Orenburg selbst nur Vierter und nicht einmal für den zweitklassigen ETTU-Pokal qualifiziert. "Das wäre für den Verein und uns Spieler nicht gut. Aber wir sind gut in Form und glauben an einen Sieg", sagt Apolonia selbstbewusst.

Dazu hat er auch allen Grund. Der 29-Jährige spielt momentan seine stärkste Bundesliga-Saison und führt die Bestenliste der Liga an. Auch deshalb ist der FCS Tabellenführer und für das Final-Four im Pokal qualifiziert. Doch dort wartet mit dem TTC Fulda-Maberzell der Angstgegner der Saarländer. "Wir haben gegen Fulda seit Ewigkeiten nicht mehr gewonnen, aber irgendwann reißt jede Serie", sagt Teambetreuer Nicolas Barrois optimistisch. "Wenn das gelingt, ist im Finale alles möglich", ergänzt Apolonia. Doch zunächst einmal steht die Champions League an. Und auch hier ist für den 1. FC Saarbrücken alles möglich - mit einem verliebten und glücklichen Apolonia sowieso.

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