Verkommt der französische Fußball vollends zur Lachnummer?

Paris. Für die französische Fußball-Nationalelf geht es im zweiten Europameisterschafts-Qualifikationsspiel heute in Bosnien-Herzegowina (21 Uhr) nach der peinlichen Auftakt-Schlappe daheim gegen Weißrussland (0:1) um Alles. Riesengroß ist der Druck, der auf Trainer Laurent Blanc (Foto: dpa) lastet

Paris. Für die französische Fußball-Nationalelf geht es im zweiten Europameisterschafts-Qualifikationsspiel heute in Bosnien-Herzegowina (21 Uhr) nach der peinlichen Auftakt-Schlappe daheim gegen Weißrussland (0:1) um Alles. Riesengroß ist der Druck, der auf Trainer Laurent Blanc (Foto: dpa) lastet. Und der 44-Jährige wirkt unsicher: "Wir müssen punkten, aber es ist leicht, das zu sagen. Unser Team ist unerfahren." Der nach dem Fiasko bei der Weltmeisterschaft in Südafrika unter Trainer Raymond Domenech wie ein "Messias" begrüßte Blanc steht einen Monat nach Amtsantritt am Pranger. Seine Spielerauswahl wird kritisiert. Der positive "Blanc-Effekt" - verflogen. Die Zeitung "L'Équipe" schrieb, die Philosophie Blancs sei gegen die Weißrussen "an ihre Grenzen gestoßen". "Le Telegramme" warnt, die Schonfrist für Blanc "dürfte nicht lange anhalten". "Le Président", wie Blanc genannt wird, ist aber auch vom Pech verfolgt. Gegen Bosnien mit Edin Dzeko vom VfL Wolfsburg und Vedad Ibisevic von 1899 Hoffenheim muss er auf die Stürmer Saha, Loic Remy und Guillaume Hoarau verzichten. Es fehlen zudem die gesperrten WM-"Sünder": Bayern Münchens Franck Ribéry, der drei Länderspiele zuschauen muss, Nicolas Anelka (18 Spiele gesperrt), Patrice Evra (5) und Jéremy Toulalan (1). Anelka kündigte ohnehin an, er habe seine Karriere in der Nationalelf beendet. Wer soll die Torflaute beenden? Der wieder einsatzfähige Karim Benzema? In den vergangenen sieben Spielen gab's nur drei Tore und keinen Sieg. Bosnien, nach einem 3:0 in Luxemburg Gruppenerster, will die Unsicherheiten der Franzosen ausnutzen. "Der ganze Druck lastet auf ihnen, und wir haben keine Angst", sagt das Mittelfeld-Talent Miralem Pjanic, 20, von Olympique Lyon. dpa

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