Mendler macht das Dutzend voll Der FC Homburg siegt verdient in Ulm

Ulm · Im Ulmer Donaustadion konnte der FC Homburg ein echtes Ausrufezeichen setzen. Die Saarländer siegten verdient mit 2:1 gegen die Gastgeber vom SSV Ulm.

 Markus Mendler konnte auch in der Vergangenheit schon öfter jubeln.

Markus Mendler konnte auch in der Vergangenheit schon öfter jubeln.

Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de

Der FC Homburg hat am 21. Spieltag der Fußball-Regionalliga Südwest ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Die Grün-Weißen behielten am Samstagnachmittag beim Tabellenzweiten SSV Ulm nach einer sehr reifen Vorstellung verdient mit 2:1 (1:0) die Oberhand und rückten dadurch mit nun 34 Punkten bis auf sechs Zähler an die Spatzen heran. Vor 285 Zuschauern (750 wären zugelassen gewesen) im Ulmer Donaustadion war es Markus Mendler, der die Gäste nach der Pause mit seinem bereits zwölften Saisontreffer zum 2:1 (63.) auf die Siegerstraße führte. Kurz zuvor hatte Ulm die verdiente Homburger Pausenführung durch Patrick Dulleck (22.) per Elfmeter ausgeglichen (55.). Weil Mendler für die sehr spielstarken Gäste aber die passende Antwort gab, durfte der FCH nach 96 umkämpften Minuten seinen zehnten Saisonsieg bejubeln.

Homburgs Trainer Timo Wenzel musste seine Startformation bei den Spatzen gegenüber der unglücklichen 0:1-Heimniederlage gegen Spitzenreiter Kickers Offenbach notgedrungen auf einer Position umstellen: Für den gesperrten Mittelfeldspieler Marco Hingerl (5. Gelbe Karte) rückte Angreifer Damjan Marceta in die Anfangself. Im Tor begann wie gegen Offenbach erneut der 20-jährige Niklas Knichel, da neben dem noch für ein weiteres Spiel rotgesperrten Krystian Wozniak auch dessen Vertreter David Salfeld krankheitsbedingt noch nicht wieder zur Verfügung steht.

Die Partie im Donaustadion begann mit mutigen Gästen, die den Ulmer Spielaufbau früh zu unterbinden suchten und mit dieser Taktik Erfolg hatten. Homburg besaß zu Beginn mehr Spielanteile, ließ den Ball teilweise richtig gut laufen. Nach schönem Doppelpass über rechts zwischen Loris Weiss und Luca Plattenhardt kam Letzterer frei zum Flanken, in der Mitte behinderten sich Patrick Dulleck und Marceta aber gegenseitig, sodass die Chance verpuffte (8. Minute). Von den Gastgebern kam anfangs nach vorne wenig, nur bei einigen Eckbällen des Tabellenzweiten mussten die Grün-Weißen verstärkt auf der Hut sein. Ansonsten überließ Ulm dem FCH weitgehend die Spielregie und lauerte selbst eher auf schnelle Gegenstöße. Ein solcher Umschaltmoment war es dann aber, der den Gästen die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung bescherte: Daniel Di Gregorio unterband einen Ulmer Konterversuch gedankenschnell, Plattenhardt setzte daraufhin Weiss am rechten Flügel in Szene, dessen Hereingabe Dulleck im Zentrum trocken aus 14 Meter per Direktabnahme unhaltbar ins linke Eck abschloss – ein wunderbar herausgespieltes Tor zum 0:1 (22.).

Danach hatte Homburg das Geschehen fest im Griff, während der Gegentreffer die bis dahin sowieso sehr behäbigen Ulmer noch mehr zu lähmen schien. Die besseren Aktionen verbuchte weiter der FCH, bei zwei undurchsichtigen Situationen nach Eckbällen brannte es lichterloh im SSV-Strafraum, ehe sich nach einer guten halben Stunde auch die Gastgeber offensiv erstmals zu Wort meldeten: Einen flatternden Distanzschuss von Nicolas Wähling konnte Knichel nur nach vorne abklatschen, zum Glück für den FCH bekam der freistehende Adrian Beck die Kugel daraufhin nicht richtig kontrolliert, sodass Jonas Scholz die Szene bereinigen konnte (32.). Der erste Abschluss war für Ulm zumindest eine kleine Initialzündung. Im Anschluss intensivierten die Spatzen ihre Bemühungen, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. So ging es nach einer sehr reifen Homburger Vorstellung mit der völlig verdienten 1:0-Führung für die Gäste in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte begann daraufhin verhalten. Homburg beschränkte sich mit der Führung im Rücken vor allem darauf, defensiv kompakt zu stehen. Das gelang den Gästen zunächst gut, bis auf einen Kopfball von Michael Heilig nach einem Ulmer Freistoß, den Knichel problemlos parierte (50.), kam von der Heimelf nach der Pause erst mal wenig – bis ein unnötiges Einsteigen von Di Gregorio am Strafraumrand die Spatzen zurückbrachte. Der Homburger Kapitän ließ gegen Nicolas Jann das Bein stehen. Schiedsrichter Mika Forster zeigte sofort auf den Punkt, auch wenn sich Di Gregorio und seine Teamkollegen vehement beschwerten (54.). Das Homburger Geschenk ließ sich Ulms Kapitän Johannes Reichert nicht entgehen. Er versetzte Knichel und traf zum 1:1-Ausgleich in die rechte Ecke (55.).

Danach entwickelte sich eine zusehends offener werdende Partie. Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorne. Der FCH steckte den Gegentreffer insgesamt gut weg. Eine Ecke von Markus Mendler senkte sich über Ulms Torwart Christian Ortag hinweg auf die Latte des Ulmer Kastens (59.). Kurz darauf war Homburgs Toptorschütze dann mit der erneuten Führung zur Stelle: Nach klasse Balleroberung von Serkan Göcer in der gegnerischen Hälfte gegen Robin Heußler bediente Marceta rechts im Strafraum Mendler, der frei vor Ortag eiskalt blieb und das Leder überlegt mit rechts unter Mithilfe des linken Pfostens ins lange Eck legte – 1:2 (63.) und bereits das zwölfte Saisontor für den Neuzugang vom 1. FC Saarbrücken.

Kurz darauf hätte Mendler beinahe das vorentscheidende 3:1 nachgelegt, hob die Kugel nach einem Ulmer Querschläger freistehend am herauseilenden Torwart, aber auch am Tor vorbei (67.) – eine Riesenchance! Zuvor hatte sich die Heimelf bei einem Distanzschuss von Reichert, den Knichel stark über die Latte lenkte (65.), offensiv zu Wort gemeldet. Ansonsten hatte der FCH das Geschehen in dieser Phase gut im Griff. Die knapp 300 Zuschauer auf den Rängen wurden von Minute zu Minute unzufriedener. In der Schlussphase brachte Wenzel Philipp Schuck und Seonghoon Cheon für Mendler und Marceta (79.). Vor den beiden Toren blieben die ganz großen Torszenen danach aus – bis zum Ablauf der dreiminütigen Nachspielzeit: Nach einem Homburger Handspiel gab es einen Freistoß direkt an der Strafraumgrenze. Doch Knichel parierte den strammen Versuch von Reichert (96.) mit den Fäusten – direkt danach erfolgte der Abpfiff und die Grün-Weißen durften ihren zehnten Saisonsieg bejubeln.

Für den weiter sechstplatzierten FC Homburg (34 Punkte) geht es am kommenden Samstag um 14 Uhr mit dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Koblenz weiter. Ulm (40 Punkte) muss am Sonntag um 14 Uhr bei der SV Elversberg antreten.

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