Vancouver fürchtet sich vor zu viel und vor zu wenig Schnee

Vancouver

Vancouver. Als vor gut einem Jahr der Schnee an Kanadas Westküste fast gänzlich ausblieb, da fragten sich nicht nur die Sportfans in der Provinz British Columbia: Was, wenn so etwas 2010 passiert - im Olympia-Winter? Wenn Vancouver im Februar die Wintersport-Welt begrüßen und perfekte Olympische Spiele ausrichten will?Damals wie heute ist, was das Olympia-Wetter angeht, das Prinzip Hoffnung der einzige Strohhalm der Organisatoren. Die Hoffnung darauf, dass es in gut einem Jahr weder einen solch schneelosen Winter geben wird wie 2007/2008, noch ein Olympia, das im "weißen Gold" erstickt, versackt oder ertrinkt. Dieses Horror-Szenario hat Vancouver in den vergangenen beiden Wochen nämlich gerade durchlebt. Einen Winter-Alptraum, wie ihn die "Perle am Pazifik" seit ewigen Zeiten nicht gesehen hat. Riesige Mengen von Schnee, gefolgt von Regen, Graupel und Überflutungen haben die Menschen in Atem gehalten.Die Verantwortlichen von Stadt, Verkehrsbetrieben und Flughafen beeilten sich zu erklären, sie betrachteten die jüngsten Wintereskapaden als Lernerfahrung. Gut 400 000 Passagiere aus 5000 Flugzeugen sind in Vancouvers Airport in der letzten Woche abgefertigt worden. Das ist in etwa das Volumen, mit dem Don Ehrenholz, Vizepräsident Operations des Vancouver International Airport, auch während der Olympischen Spiele rechnet. Ehrenholz verspricht, 2010 auf einen Wintereinbruch vorbereitet zu sein: "In unseren Planungen für die Spiele haben wir einen Schneesturm großen Ausmaßes zur ungünstigsten Zeit mit auf der Rechnung. Wir haben für 2010 schon Extra-Equipment bestellt, um Schnee und Eis effektiver räumen zu können." Auch die Zusammenarbeit mit den Fluggesellschaften in puncto Enteisung der Maschinen solle noch verbessert werden. Vancouver hatte im Dezember 90 Zentimeter Schnee zu verkraften. Und so wird verständlich, dass Tim Gayda, der Vizepräsident des Organisationskomitees, letztlich das Prinzip Hoffnung bemühen muss: "Planung kann nur bis zu einem gewissen Grad funktionieren. Darüber hinaus beten wir einfach." dpa

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