Van Gerwen freut sich auf das Saarland

Saarbrücken · Schon vor den German Darts Open loben die Organisatoren die Begeisterung der Fans. Das gilt auch für Weltmeister Michael van Gerwen.

Der beste Darts-Spieler der Welt freut sich auf Saarbrücken. "Ich war noch nie dort. Es ist immer spannend, neue Spielorte zu entdecken", sagt Weltmeister Michael van Gerwen. Die unumstrittene Nummer eins im Weltdarts-Sport hat im vergangenen Jahr 25 Turniere auf der Profitour gewonnen. So viele wie kein anderer zuvor in einem Jahr - und in diesem Jahr macht der 27-jährige Niederländer genau dort weiter. Am Wochenende spielte der 27-Jährige die Konkurrenz beim German Darts Masters in Jena in Grund und Boden und holte sich an Ostermontag den Titel.

Da ist auch der Titel am kommenden Wochenende bei den mit insgesamt 160 000 Euro Preisgeld dotierten German Darts Open in Saarbrücken das Ziel, oder? "Ich will jedes Turnier gewinnen und jedes einzelne Spiel gewinnen, das ich spiele. Allerdings weiß ich auch, dass das nicht möglich ist", sagt van Gerwen, der gar nicht genau weiß, ob er schon mal im Saarland war. Sein Heimatort Boxtel liegt nur vier Autostunden entfernt. "Ehrlich gesagt weiß ich es nicht ganz genau. Vielleicht bin ich mal durchgefahren. Aber ich freue mich auf das Wochenende. Vor allem auf die deutschen Fans. Die machen eine unglaubliche Stimmung", sagt van Gerwen.

Das gesamte Team der Professional Darts Corporation Europe (PDC Europe) ist bereits gestern nach Saarbrücken gereist und beginnt heute mit dem Aufbau in der Saarlandhalle. Vom Darts-verrückten Saarland sind die Verantwortlichen der PDC immer noch beeindruckt. "Wir sind das erste Mal in Saarbrücken. Der Samstag und der Sonntag waren am schnellsten von allen Turnieren in Europa ausverkauft. Wir wissen auch noch nicht, was hier im Saarland los ist und können uns das Darts-Fieber im Saarland auch noch nicht erklären", sagt Sebastian Mayer, der Projektmanager der PDC Europe. Auch bei den Anmeldungen zur Qualifikation am Donnerstag wollen es die Saarländer wissen. Mehr als 50 Dartsspieler aus ganz Deutschland haben sich für die nationale Qualifikation angemeldet. Die Hälfte davon kommt aus der Region. Insgesamt vier Startplätze für das Hauptfeld werden in der Quali ausgespielt.

Alle deutschen Spieler müssen in die Qualifikation. Darunter auch der derzeit beste Deutsche Max Hopp, der es in Jena bis in die zweite Runde schaffte. Wer die Qualifikation gewinnt, kann im Hauptfeld auf Topstars wie van Gerwen oder Peter Wright treffen.

Darts-Legende Phil Taylor (56) wird in Saarbrücken nicht am Start sein und um die rund 118 000 Euro Preisgeld für den Sieger kämpfen. Der 16-fache Weltmeister hat angekündigt, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden und spielt nur noch wenige, ausgewählte Turniere. Auch die Topstars wie der zweifacher Weltmeister Adrian Lewis und der Fünffach-Weltmeister Raymond van Barneveld (feiert am Donnerstag seinen 50. Geburtstag) werden in Saarbrücken fehlen. Zweifach-Weltmeister Gary Anderson (46 Jahre) ist auch nicht dabei. "Gary spielt in diesem Jahr deutlich weniger Turniere. Dennoch ist das Starterfeld von sehr hoher Qualität, und es wird spannende Spiele geben", sagt PDC-Manager Mayer.

Wie spannend es für den Topstar wird, bleibt abzuwarten. Michael van Gerwen ist in Topform, obwohl er gar nicht so oft trainiert, wie es immer heißt. In der Regel trainieren Profis bis zu acht Stunden am Tag. "Ich habe natürlich ein gewisses Naturtalent, aber ich arbeite auch hart. Ich stehe vielleicht nicht so oft am Trainings board, aber dafür spiele ich extrem viele Turniere. Die Turniere sind im Prinzip mein Training", sagt van Gerwen. Er ist dankbar, dass er sein geliebtes Hobby zu seinem Beruf machen durfte. Der brachte ihm neben Sponsoreneinnahmen auch Preisgeld im einstelligen Millionenbereich ein.

Sein größtes Ereignis 2017 hat mit Darts aber nichts zu tun. "Ich werde in diesem Jahr Vater - das wird das Größte von allem. Meine Frau und ich sind schon extrem aufgeregt deswegen", sagt van Gerwen, der am Dartsboard kalt wie eine Hundeschnauze ist und nicht umsonst wegen seiner grell-grünen Hemden "die grüne Maschine" genannt wird.

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