Van Gaal liegt Robben zu Füßen

Bremen. Bayern München verbreitet in der Fußball-Bundesliga wieder Angst und Schrecken. Am 19. Spieltag setzte der Rekordmeister seine Serie fort: achter Pflichtspielsieg in Folge. "Respekt sollten die Gegner schon vor uns haben", sagte Manager Christian Nerlinger nach dem 3:2 (2:1) bei Werder Bremen. Scheinbar unterlag Werder in einer begeisternden Partie knapp

Bremen. Bayern München verbreitet in der Fußball-Bundesliga wieder Angst und Schrecken. Am 19. Spieltag setzte der Rekordmeister seine Serie fort: achter Pflichtspielsieg in Folge. "Respekt sollten die Gegner schon vor uns haben", sagte Manager Christian Nerlinger nach dem 3:2 (2:1) bei Werder Bremen. Scheinbar unterlag Werder in einer begeisternden Partie knapp. Tatsächlich erlebte Bremen eine Demonstration an Bayern-Dominanz. "Es wurde einiges geboten. Leider nicht so viel von meiner Mannschaft", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf: "Wir haben hier noch nie eine solche Bayern-Mannschaft erlebt, die sich so viele Chancen erspielt hat." Werder hatte nur eine der vergangenen acht Partien gegen die Bayern verloren.

Über 90 Minuten rollte ein gefährlicher Angriff nach dem anderen, meist über den kaum vom Ball zu trennenden Arjen Robben, auf das Werder-Tor zu. Dass der Sieg nach Toren von Thomas Müller (25. Minute), Ivica Olic (35.) und Robben (78.) nicht höher ausfiel, lag an der Unentschlossenheit der Bayern vorm Tor. "Wenn man realistisch ist, muss man sagen, dass wir vielleicht zehn Tore machen konnten", sagte Geburtstagskind Robben. Der am Samstag 26 Jahre alt gewordene Niederländer nahm sich trotz seines Freistoßtores nicht von der Kritik aus: Er hätte die Führung in der Torschützenliste übernehmen können, mutmaßte er. So blieb es bei Saisontor Nummer fünf. Das wollte er mit Trainer Louis van Gaal feiern. Denn dieser hatte in der Halbzeit entschieden, dass Robben anstelle Holger Badstubers die Freistöße schießt. Robben sprintete nach seinem Tor auf van Gaal, wollte sich bedanken. Der Trainer "flüchtete", stürzte und da lag wie ein Maikäfer, als sich Robben auf ihn warf. "Ich habe mir einen blutigen Finger geholt. Das macht aber nichts, wenn man 3:2 gewinnt", sagte van Gaal, dessen Mannschaft auch dank Franck Ribérys Rückkehr nach 16-wöchiger Verletzungspause wieder vom 22. Meistertitel träumen darf. Mit ihm hofft der FCB auf noch stärkere Leistungen, nachdem er zum Beginn der Saison der Musik hinterher gelaufen waren. "Ich denke, dass wir von Woche zu Woche immer besser werden und zeigen, wie gut wir sind. Wir sind alle heiß darauf, den Titel wieder nach München zu holen", sagte Michael Rensing, der zur Halbzeit für Jörg Butt (Magen-Darm-Virus) ins Tor durfte - erstmals seit dem 3. Spieltag.,

Die komplett gegenteilige Entwicklung als die Bayern erlebt Werder, das bis Dezember auf eine Serie von 23 Spielen ohne Niederlage blicken konnte. Nun folgte die vierte Niederlage in Serie - und die bedeutet sechs Punkte Rückstand auf einen Europapokalplatz. "Wir müssen uns von unseren Zielen wie der Champions-League-Qualifikation verabschieden", stellte Manager Klaus Allofs nüchtern fest. Die Tore von Aaron Hunt (10.) und Hugo Almeida (75.) waren zu wenig. Auch der von Joachim Löw in der Nationalelf ausgebootete Torsten Frings zeigte nicht die erhoffte Trotzreaktion. Vor den Augen des Bundestrainers bot er eine schwache Leistung.

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