Van Gaal droht K.o. am „Boxing Day“

Manchester · Die Tage von Louis van Gaal als Team-Manager von Englands Rekordmeister Manchester United scheinen gezählt. Im Falle einer Niederlage am Boxing Day bei Stoke City dürfte die Geduld der Clubbosse ein Ende haben.

Es war ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, das die mächtigen Clubbesitzer Avram und Joel Glazer Manchester Uniteds Teamchef Louis van Gaal am Dienstag machten. Über Stunden hatten die milliardenschweren Amerikaner mit der Führungsebene des Vereins zusammengesessen und auch über die Zukunft des in der Kritik stehenden Star-Trainers beraten. Das Ergebnis: Louis van Gaal darf bleiben. Zumindest vorerst.

Die Gnadenfrist zum Fest könnte jedoch schon am Samstag ablaufen. Nach dem besinnlichen Teil am Freitag mit Geschenken und Plumpudding steht in England traditionell der so genannte Boxing Day an - und van Gaal droht der Knockout. Eine Niederlage bei Stoke City, dem Club des Saarländers Philipp Wollscheid, dürfte das Ende der Ära van Gaal bei den Red Devils besiegeln.

Zu verheerend ist die Bilanz aus den vergangenen Wochen, zu weit hat sich der englische Rekordmeister im zweiten Jahr unter van Gaal von seinen eigenen Ansprüchen entfernt. Dem peinlichen Aus in der Champions League folgte in der Liga der Sturz auf den fünften Platz. Seit sechs Spielen ist die Mannschaft von Weltmeister Bastian Schweinsteiger sieglos. "Natürlich mache ich mir Sorgen um meinen Job, der Glaube an den Trainer ist wichtig", hatte van Gaal nach der Pleite gegen Abstiegskandidat Norwich City am vergangenen Samstag gesagt.

Van Gaal soll den Rückhalt in der Mannschaft verloren haben, seine Transferpolitik gilt als missglückt. Bei den englischen Buchmachern ist der 64-Jährige längst Favorit für die nächste Entlassung in der Premier League. Die Medien, die van Gaal in der Krise als "Lousy van Gaal", den lausigen van Gaal, verspotteten, spekulieren intensiv über seinen Nachfolger. Angeblich hoch im Kurs: José Mourinho , 52, in der Vorwoche in Chelsea gefeuert.

Eine angebliche Einigung mit United dementierte Mourinhos Berater Jorge Mendes allerdings umgehend. "Wir wissen nicht, was in Zukunft passiert, es gibt keine Vereinbarung", sagte Mendes. Mourinho, der auch mit Real Madrid in Verbindung gebracht wird, ist anscheinend aber nur eine Option. Angeblich wird auch über Noch-Bayer-Trainer Pep Guardiola nachgedacht. Bis zum Sommer könnte van-Gaal-Assistent Ryan Giggs das Team interimsmäßig betreuen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort