Valtchev: „Die Borussia gehört in die Regionalliga“

Neunkirchen · Valentin Valtchev wird ab Sommer Oberligist Borussia Neunkirchen trainieren. Sein mittelfristiges Ziel ist der Aufstieg in die Regionalliga, was der 49-Jährige trotz der finanziellen Situation des Vereins für realistisch hält.

 Valentin Valtchev will die Borussia mittelfristig in die Fußball-Regionalliga führen. Foto: Hartung

Valentin Valtchev will die Borussia mittelfristig in die Fußball-Regionalliga führen. Foto: Hartung

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Ein Spieler, der seit Monaten nicht mehr auf dem Platz stand, hat Valentin Valtchev überzeugt, Trainer bei Borussia Neunkirchen werden zu wollen. Die Vertragsverlängerung von Jens Kirchen, der dem Fußball-Oberligisten nach zwei Kreuzbandrissen in Folge erst zur neuen Saison wieder zur Verfügung stehen wird, "gab mir den letzten Kick", sagt Valtchev, der beim Saarlandligisten SG Saubach unter Vertrag steht und im Sommer auf Michael Petry folgt. Petry verlässt den Verein in Richtung Ligakonkurrent FC Wiesbach.

"Welcher andere Verein verlängert den Vertrag mit einem Spieler, der sich zwei Mal hintereinander so schwer verletzt hat? Ich kenne keinen. Für mich ist das ein starkes Zeichen, dass es auch vom Menschlichen her passt", sagt Valtchev und teilt die Meinung des Vereins über den 27-jährigen Flügelflitzer: "Jens ist ein Riesenfußballer."

Unter der Woche hat der Vorsitzende der Borussia, Martin Bach, den Bulgaren Valtchev offiziell vorgestellt. Den Mann, den er vor 21 Jahren, damals ebenfalls als Vorsitzender, als Spieler nach Neunkirchen in die drittklassige Regionalliga lotste. Zuvor lief Valtchev 147 Mal für Lokomotive Plovdiv in der 1. bulgarischen Liga auf. Der 49-jährige Familienvater ist mittlerweile Inhaber der Trainer-A-Lizenz. Eigentlich passt er nicht zu dem vom Verein angepeilten Profil eines jungen Trainers mit neuer Herangehensweise an das "Projekt Borussia", aber: "Er hat Stallgeruch, identifiziert sich mit dem Verein, und seine Erfolge als Spieler und Trainer haben uns überzeugt. Er arbeitet gerne mit jungen Spielern und ist im saarländischen Spielermarkt sehr gut vernetzt", meint Bach und stellt fest: "Er passt daher sehr gut zu dem von uns eingeschlagenen Weg."

Das sieht auch Valtchev so, der seinem künftigen Team angesichts der schwierigen Umstände des laufenden Insolvenz-Eröffnungsverfahrens eine "sensationelle Saisonleistung" attestiert. "Die Borussia gehört in die Regionalliga", meint er und hält die Zielsetzung des Vereins, diese bis 2020 zu erreichen, für realistisch: "Aber dafür müssen wir weiter hart arbeiten. In vier Jahren kann viel passieren", sagt Valtchev.

Doch die Zukunft ist für die Borussia weit entfernt. "Es soll irgendwann wieder eine zweite Mannschaft geben. Dies hängt aber eng mit dem Jugendbereich und den finanziellen Möglichkeiten zusammen", sagt Bach: "Solange das Insolvenz-Eröffnungsverfahren noch nicht zu Ende gebracht ist, tun wir uns mit größeren Entscheidungen für die nächste Saison schwer."

Für die Planungen der Oberliga-Mannschaft gilt das offenbar nicht. Viele Spieler haben ihre Verträge bereits verlängert, und mit Osman Akyol vom Saarlandligisten TuS Steinbach kehrt ein früherer Borusse zur nächsten Saison zurück.

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