Vaccaro mag seine neue Rolle

Homburg · Der FC Homburg startet heute in die Vorbereitung auf die restlichen Saisonspiele in der Fußball-Regionalliga Südwest. Auch Teammanager Angelo Vaccaro wird dann auf dem Platz stehen – und mitkicken.

 Ex-Profi Angelo Vaccaro sitzt nur noch im Notfall als Spieler auf der Ersatzbank. Er ist Teammanager des FC Homburg. Foto: Schlichter

Ex-Profi Angelo Vaccaro sitzt nur noch im Notfall als Spieler auf der Ersatzbank. Er ist Teammanager des FC Homburg. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Schon mit seinem ersten Auftritt für den FC Homburg in der Fußball-Regionalliga hatte er sich in die Herzen der Fans geschossen. Am ersten Spieltag der Saison 2014/2015 lag der FCH vor 11 000 Zuschauern im heimischen Waldstadion mit 0:2 gegen den Erzrivalen 1. FC Saarbrücken zurück. Beim Homburger Anhang gab es lange Gesichter. Dann erzielte Angelo Vaccaro mit seinem ersten Tor für seinen neuen Club den 1:2-Anschlusstreffer, den sein Sturmkollege Kai Hesse später zum 2:2-Endstand veredelte. Damit hatte der italienische Stürmer, der gerade vom SV Elversberg nach Homburg gewechselt war, die Sympathien in der Saarpfalz sicher. Allerdings machten die vielen Verletzungen, die er während seiner Karriere erlitten hatte, dem heute 34-Jährigen im Laufe der Saison so sehr zu schaffen, dass er am Ende der Spielzeit seine aktive Laufbahn beendete.

Wenn der FCH heute in die Vorbereitung zur Restrunde startet, steht der frühere Torjäger auf dem Platz. Aber nur, "um mich fit genug zu halten, um im absoluten Notfall einspringen zu können", sagt er. Als nunmehr hauptberuflicher Teammanager ist Vaccaro noch als Profi auf Abruf im Kader. Anfangs sei ihm der Abschied vom aktiven Profifußball nicht leicht gefallen, erzählt er. Mittlerweile habe er aber den Rollenwechsel angenommen. "Das ist der erste Winter, wo ich sportlich fast gar nichts gemacht habe. Vorher hat man ja immer nach Vorschrift gelebt. Das ist das erste Mal, dass man wirklich realisiert, dass es vorbei ist", sagt er: "Was am meisten fehlt, sind nicht die Spiele, sondern die Kameradschaft in der Mannschaft und gemeinsam in der Kabine zu sitzen. Durch den neuen Job habe ich aber das irgendwie noch."

Spielbeobachter, Ansprechpartner für Spielerberater und Berater von Trainer Jens Kiefer bei Transfers - das sind Vaccaros sportliche Aufgaben. Im administrativen Bereich kümmert er sich vor allem um die Sponsorenbetreuung. Zuletzt war der frühere Stürmer, der im Jahr 2000 zwei Mal für den VfB Stuttgart in der Bundesliga auflief, in Spanien, um vor Ort alle Vorbereitungen für das anstehende Trainingslager zu treffen. Von 7. bis 14. Februar bereiten sich die Grün-Weißen in der Nähe von Alicante auf die restliche Saison vor.

Im Saarlandpokal sind die Ambitionen groß, den dritten Finaleinzug in Folge zu schaffen. Im Pokal geht es für den FCH am 16. März im Viertelfinale zu Oberligist FC Wiesbach. In der Liga ist bei 14 Punkten Rückstand auf die Relegationsplätze tabellarisch nicht mehr viel drin. "Wir gehören unter die ersten Fünf", formuliert Vaccaro das Ziel für den Tabellensiebten. Obwohl der FCH auch künftig kaum zu den finanzstärksten Clubs der Liga zählen dürfte, sieht er mittelfristig Potenzial für einen Aufstieg. "Ich bin der Meinung, dass man mit Teamgeist und der richtigen Einstellung im Fußball alles erreichen kann", sagt Vaccaro: "Bei unserem Aufstieg mit Elversberg waren wir auch nicht der reichste Verein." 2013 waren er als Spieler mit Trainer Kiefer und der SVE in die 3. Liga aufgestiegen.

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