Urteil kostet den FCS etwa 50 000 Euro

Saarbrücken · Der Teilausschluss der Fans beim Heimspiel am 9. April gegen Trier bleibt bestehen – und das gilt auch für das schwierige Verhältnis der Anhänger mit der Vereinsführung. Dazu äußert sich nun auch der neue Aufsichtsrat Meiko Palm.

 Beim ersten Spiel im neuen Jahr in Worms zündeten Anhänger des FCS feurige Blitzlichter – und nahmen dem Verein damit alle Argumente, um einen Teilausschluss gegen Trier noch zu verhindern.

Beim ersten Spiel im neuen Jahr in Worms zündeten Anhänger des FCS feurige Blitzlichter – und nahmen dem Verein damit alle Argumente, um einen Teilausschluss gegen Trier noch zu verhindern.

Foto: Schlichter

Gerade mal 2343 Zuschauer waren am vergangenen Samstag zur Partie des 1. FC Saarbrücken gegen den FK Pirmasens ins Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion gekommen. Minusrekord für den Fußball-Regionalligisten in dieser Saison. "Das lag aber wohl weniger an der neuen Spielstätte als an den gesunkenen sportlichen Erwartungen", sagt FCS-Geschäftsführer Thomas Heil, "die Niederlage von Worms hat sicher den ein oder anderen abgehalten." Fünf Tage zuvor war der FCS mit einer 1:2-Pleite ins neue Jahr gestartet.

Am 9. April gegen Eintracht Trier werden es noch weniger Zuschauer sein, nur 550 auf der Sitzplatztribüne, denn der vom Regionalverband verhängte Teilausschluss wurde in der Revisionsverhandlung am Montagabend bestätigt. "Nach den Vorkommnissen von Worms fehlten uns einfach die Argumente", sagt Heil. In Trier stand die Partie wegen des massiven Einsatzes von Pyrotechnik aus beiden Fanlagern vor dem Abbruch, in Worms wurde im FCS-Block erneut gezündelt - ungeachtet des Urteils und des laufenden Einspruchverfahrens. Auf bis zu 6000 Zuschauer hatte der FCS gegen Trier gehofft, das bedeutet nun umgerechnet etwa 50 000 Euro weniger in der Vereinskasse.

"Das Urteil war zu erwarten, weil man es in den letzten Monaten übertrieben hat. Jeder weiß, dass Pyro verboten ist", sagt der neue FCS-Aufsichtsrat Meiko Palm, "das tut natürlich weh, auch denen, die nichts getan haben und das Spiel sehen wollten."

Palm sieht die Entwicklung des Vereins seit seiner Wahl bei der Mitgliederversammlung im Dezember nicht so negativ, wie sie von außen wahrgenommen werde. "Ich habe gute Gespräche geführt, um meine Anliegen zu verwirklichen. Gerade was eine verbesserte Kommunikation mit den Fans im Bezug auf das neue Stadion angeht", sagt Palm, der vom Trainerwechsel (Taifour Diane für Falko Götz ) ebenso wie sein neuer Gremiums-Kollege Joachim Klein aus der Saarbrücker Zeitung erfahren hat.

"Es ist doch in Vereinen nicht ungewöhnlich, dass Aufsichtsgremien über die Hintergründe von Entscheidungen im Tagesgeschäft erst im Anschluss informiert werden", sagt Klein, der nach einem starken Auftritt auf der Mitgliederversammlung gewählt worden war. Manches im Verein könnte viel zielgerichteter ablaufen, so sein Eindruck nach fast 100 Tagen im Amt. "Ich habe in den letzten Monaten erste Erkenntnisse gesammelt", sagt er und setzt auf die Verbesserung der internen Kommunikation: "Diese Erkenntnisse jetzt über die Zeitung zu verkünden, wäre sicher der falsche Weg."

Welchen Weg der Verein im offenen Konflikt zwischen Sportdirektor Milan Sasic und weiten Teilen der Fanszene beschreiten soll, lassen Palm und Klein offen. Sasic hatte in der SZ gesagt, die Angriffe der Anhänger gegen ihn seien aus einer bestimmten Richtung gesteuert. "Ich halte seine Aussage für falsch, die Fans seien manipuliert", meint Palm, der als ehemaliger Fanbeauftragter mit der Basis gut vernetzt ist, "ansonsten sind Mitarbeiter des Vereins zunächst Sache des Präsidiums." Dieses Präsidium steht offiziell geschlossen hinter seinem leitenden Mitarbeiter. Die Abstimmung der Füße (Zuschauerzahl) sieht anders aus.

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