Relegation FC Rastpfuhl II darf doch im Finale ran, nun wird gegen den FCS ermittelt

Saarbrücken · Das Urteil im Fall Jeremy Pahl wurde aufgehoben. Laut SFV hat der 1. FC Saarbrücken einen Fehler gemacht. Deshalb dürfen die Rastpfuhler im Aufstiegs-Endspiel antreten.

 Hü und Hott beim Fußball um Relegation (Symbolbild).

Hü und Hott beim Fußball um Relegation (Symbolbild).

Foto: dpa

Der FC Rastpfuhl II darf nun doch am Finale der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga an diesem Samstag, 8. Juni, teilnehmen. Er trifft um 16 Uhr in Schaffhausen auf den VfB Differten. Wegen des Einsatzes von Jeremy Pahl war das mit 2:0 gewonnene Halbfinal-Spiel gegen den FSV Hemmersdorf II vom Verbandsgericht des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV) zunächst für Hemmersdorf II als gewonnen gewertet worden. Dagegen legte der FC Rastpfuhl Berufung ein. Das Verbandsgericht revidierte nun sein Urteil in der Berufungsverhandlung.

Pahl wechselt in der kommenden Saison zum 1. FC Saarbrücken II, der vor dem FC Rastpfuhl II in der Kreisliga A Südsaar Meister wurde und damit direkt in die Bezirkliga Saarbrücken aufsteigt. Der FCS hatte Pahls Wechsel knapp 48 Stunden vor dem Aufstiegsrunden-Halbfinale via Internet im sogenannten DFB-Net beantragt. Mit dem Absenden der Wechselunterlagen erlosch das Spielrecht von Pahl für den FC Rastpfuhl mit sofortiger Wirkung. Allerdings hätte der FCS den Wechsel garnicht online beantragen dürfen. Die Blau-Schwarzen sind sich mit Pahl zwar über den Wechsel einig. Allerdings hat der Mittelfeldspieler die dafür notwenige Abmeldekarte noch nicht unterschrieben.

Das bestätigte der FCS dem Verbandsgericht vor der Berufungsverhandlung schriftlich. Das war ein entscheidender Faktor für die Kammer, ihr Urteil gegen den FC Rastpfuhl II zu revidieren. „Der entsprechende Spielerwechsel von Jeremy Pahl vom FC Rastpfuhl war vom neuen aufnehmenden Verein 1. FC Saarbrücken nicht vollständig und damit nicht rechtskonform gestellt worden und ist somit ungültig“, heißt es in einer SFV-Mitteilung: „Der betroffene Spieler erhält somit rückwirkend sein Spielrecht für den FC Rastpfuhl und das Spiel (gegen den FSV Hemmersdorf II, Anmerkung der Redaktion) wurde wie ausgetragen gewertet.“ SFV-Geschäftsführer Andreas Schwinn zeigte sich damit zufrieden: „Die sportliche und die verbandsrechtliche Auslegung stimmen hier überein.“

„Die Erleichterung über dieses Urteil ist bei uns groß“, freute sich Rastpfuhls Schatzmeister Ralf Künzer: „Die letzten Tage waren schon sehr anstrengend. Aber für die Aussage, ich ziehe bis vor das Kriegsgericht, möchte ich mich entschuldigen. Das war nicht die richtige Wortwahl.“ Ein Aufatmen gab es auch beim 1. FC Saarbrücken. „Wir sind froh, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat“, sagte Sammer Mozain, der Spielertrainer des FCS II.

Adrian Steinhauer, Mitglied im Team Finanzen des FSV Hemmersdorf, kündigte an, dass sein Verein das Urteil akzeptiert. „So, wie der Sachverhalt sich jetzt dargestellt hat, dass der FCS den Wechselantrag ohne Unterschrift des Spielers gestellt hat, ist das neue Urteil in Ordnung.“ Er ergänzte: „Hätten wir dies bereits im Vorfeld gewusst, hätten wir gar keinen Protest eingelegt.“ Mozain sagt: „Hut ab auch vor den Hemmersdorfern, dass sie das so akzeptieren.“ Er ergänzt: „Ich glaube auch, dass der Verband durch diese Geschichte jetzt auf die Lücke im DFB-Net reagieren kann.“ Mozain hatte moniert, dass sein Verein keine Möglichkeit hatte, die erfolgte Eingabe des Wechsels im Internet rückgängig zu machen.

Der 1. FC Saarbrücken wurde im Rahmen des neuen Urteils für den nach Ansicht der Spruchkammer nicht rechtskonformen Wechsel nicht bestraft. Allerdings wird das Verbandsgericht tätig werden. „Dadurch, dass wir nun wissen, dass der FCS den Wechselantrag falsch gestellt hat, müssen wir der Sache nachgehen“, erklärte Schwinn: „Es kommt wohl eine Strafe auf den Verein zu. Wie die aussehen wird, dazu kann ich aber nichts sagen.“ Vermutlich muss der FCS auf eine Geldbuße einstellen.

Übrigens: Der FC Rastpfuhl II hat nach dem „Rauswurf“ aus der Aufstiegsrunde nicht mehr trainiert. Erst am Freitag kam die Mannschaft von Spielertrainer Christoph Müller wieder auf dem Platz zusammen.

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