Unternehmen Titelverteidigung

Bergen. Ohne den geschassten Sergej Litvinov, aber mit einer gehörigen Portion Siegeswillen fahren die Asse des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) zur Team-Europameisterschaft ins norwegische Bergen. "So wie es aussieht, wird die Mannschaft ziemlich stark sein", prophezeite Stabhochspringerin Silke Spiegelburg vor den Wettkämpfen am Samstag und Sonntag

 Deutschlands bester Hammerwerfer Sergei Litvinov. Foto: dpa

Deutschlands bester Hammerwerfer Sergei Litvinov. Foto: dpa

Bergen. Ohne den geschassten Sergej Litvinov, aber mit einer gehörigen Portion Siegeswillen fahren die Asse des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) zur Team-Europameisterschaft ins norwegische Bergen. "So wie es aussieht, wird die Mannschaft ziemlich stark sein", prophezeite Stabhochspringerin Silke Spiegelburg vor den Wettkämpfen am Samstag und Sonntag. Deshalb ist die WM-Vierte aus Leverkusen sehr zuversichtlich: "Wir können den Titel verteidigen." Bei der Premiere 2009 in Leiria/Portugal gewann Deutschland unerwartet gegen Russland, Großbritannien und Frankreich.

Herbert Czingon, DLV-Cheftrainer für die technischen Disziplinen, rechnet vor allem mit den Russen: "Die kommen mit dem Auftrag, die Scharte vom vergangenen Jahr auszuwetzen." Der Team-Titelkampf der besten zwölf Länder ist gut einen Monat vor der "großen" EM vom 27. Juli bis 1. August in Barcelona eine erste umfassende Standortbestimmung.

Nicht zupass kamen dem DLV die Turbulenzen um seinen aktuell besten Hammerwerfer Litvinov. Der WM-Fünfte hatte sich geweigert, in Bergen für Deutschland in den Ring zu gehen. Offenbar will er künftig für Russland werfen. Kurzerhand strich der Verband den 24-jährigen Frankfurter aus allen Förderlisten und aus dem Kader. "Sportlich gesehen ist es ein Verlust, doch Reisende soll man nicht aufhalten", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop. Nun soll der Leverkusener Markus Esser, in der Jahresbestenliste nur elf Zentimeter schlechter als Litvinov, einen Spitzenrang erkämpfen.

Der Optimismus im deutschen Lager nährt sich von einer guten Frühform einer Reihe von Stars. "Im Vergleich mit den zwölf führenden europäischen Ländern ist in 19 Einzeldisziplinen jeweils ein deutscher Athlet unter den besten Vier", erklärte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. Europas bester Weitspringer beispielsweise ist derzeit Christian Reif (ABC Ludwigshafen), der in Saarbrücken trainiert. Diskuswerferin Nadine Müller führt sogar die Weltrangliste an. Für Punkte sollen auch zwei Saarländer sorgen: Weitspringerin Bianca Kappler (LC Rehlingen) und Speerwerfer Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken). dpa

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