Fußball-Regionalliga Südwest Unterlegene Elversberger setzen sich durch

Elversberg · Fußball-Regionalligist gewinnt das Topspiel beim Bahlinger SC mit 1:0. Schnellbacher erzielt das Siegtor.

Der für Valdrin Mustafa eingewechselte Nico Karger flankt in der 71. Minute von der rechten Seite. Israel Suero verlängert in der Mitte mit dem Kopf, und Luca Schnellbacher drückt den Ball aus drei Metern, ebenfalls mit dem Kopf, über die Torlinie – der 1:0-Siegtreffer für die SV Elversberg. Mund abputzen, duschen, heimfahren – das ist die Kurzversion des außergewöhnlichen SVE-Sieges am Samstag im Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga Südwest beim Bahlinger SC.

Die Langversion ist hochinteressant und spannend. Beinahe wie zu erwarten war, war die SVE von Beginn an das unterlegene Team. Bahlingen trat als Tabellendritter selbstbewusst und taktisch klug auf. Das Team von Trainer Dennis Bührer besteht zwar zum Großteil aus den gleichen Spielern wie in der Vorsaison, doch die Mannschaftsstärke ist enorm angewachsen. „Wir arbeiten sehr hart und sind immer mehr zu einer Einheit geworden“, erklärt Bührer die Stärke seines Team.

Die SVE ist dagegen von ihrer Topform aktuell weit entfernt. Ein Grund sind die vielen verletzten Leistungsträger. Mit Gabriel Weiß, Robin Fellhauer, Israel Suero und Nico Karger standen zudem vier Spieler auf dem Platz, die nach ihren Verletzungen zwar schmerzfrei sind, aber nicht auf Betriebstemperatur. „Wir waren heute das schlechtere Team und hatten in den entscheidenden Momenten einfach ein bisschen Glück“, sagte Torhüter Frank Lehmann, der in den 90 Minuten mit zwei Glanzparaden sein Team vor einem Rückstand bewahrte.

Vor 720 Zuschauern stellte Trainer Horst Steffen Rechtsverteidiger Fellhauer ins zentrale Mittelfeld und setzte dafür Standardspezialist Semih Sahin auf die Bank. „Ich wollte die Zentrale einfach zukriegen und habe mich dort für Felle entschieden“, sagte Steffen. Die Zentrale war zwar weitestgehend dicht, aber die SVE hatte vor der Pause auch fünf Eckbälle und zwei Freistöße um den Strafraum herum, die verpufften. Bei Sahin sind solche Standards fast gleichzusetzen mit Torchancen.

Die zweite fragwürdige Entscheidung war Valdrin Mustafa im Sturm. Der 23-Jährige ist war zwar mit sieben Toren aus vier Spielen in Topform, doch dass das Bahlinger Spiel nichts für den Knipser vom Dienst wird, war abzusehen. Die SVE befreite sich sehr oft mit langen Bällen aus der eigenen Abwehr auf Mustafa. Der kann zwar Tore schießen, aber alleine im Sturm keine Bälle abklemmen und halten. Also kamen die Bälle fast schneller in die SVE-Hälfte zurück, als sie herausflogen. Erst nach der Einwechslung von Karger wurde das Bällehalten in der gegnerischen Hälfte besser.

Was aber viel wichtiger war als die taktischen Spielchen, war das Auftreten der SVE, die vor dem Spiel wusste, dass Bahlingen den Ton angeben würde. „Wir müssen durch diese Phase mit den verletzten Spielern jetzt einfach durch. Jeder, der gesund ist, muss alles geben. Das haben wir heute gemacht und wurden belohnt“, sagte Torschütze Schnellbacher. Auch Trainer Steffen lobte das Kollektiv, hob aber Manuel Kober hervor. Der 22-jährige Innenverteidiger ersetzte den rotgesperrten Laurin von Piechowski. „Manuel hat das super gemacht, und mit seinem linken Fuß haben wir eine zusätzliche Option im Spielaufbau“, sagte Steffen.

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