Untere Saar hat "völlig versagt"

Saarlouis. Nein, ein Handball-Schmankerl war das Derby in der Oberliga RPS der Männer sicher nicht. Das mit Spannung erwartete Duell zwischen der HG Saarlouis II und den HF Untere Saar endete nach 60 enttäuschenden Spielminuten mit einem knappen 25:24 (14:14)-Sieg der Gastgeber und hielt nicht, was sich das Publikum in der Steinrauschhalle davon versprochen hatte

 Tobias Stemmler (am Ball) von der HG Saarlouis II erzielte vier Treffer - und sah Rot. Foto: Klos

Tobias Stemmler (am Ball) von der HG Saarlouis II erzielte vier Treffer - und sah Rot. Foto: Klos

Saarlouis. Nein, ein Handball-Schmankerl war das Derby in der Oberliga RPS der Männer sicher nicht. Das mit Spannung erwartete Duell zwischen der HG Saarlouis II und den HF Untere Saar endete nach 60 enttäuschenden Spielminuten mit einem knappen 25:24 (14:14)-Sieg der Gastgeber und hielt nicht, was sich das Publikum in der Steinrauschhalle davon versprochen hatte. Das Gros der rund 300 Zuschauer wurde wenigstens mit dem positiven Endergebnis entschädigt, während die Schlachtenbummler aus Merzig frustriert die Heimreise antraten. "Ein reines Kampfspiel, spielerisch wenig überzeugend", gab Dirk Mathis später offen zu. Mit dem Einsatz seiner Spieler war der HG-Trainer zufrieden, auch wenn es ihnen trotz Heimvorteil nie gelang, sich entscheidend abzusetzen. "Das ist ein absoluter Fehlstart, man kann es nicht anders nennen", stellte HF-Trainer Franzel Schwindling nach der zweiten Saisonniederlage dagegen betrübt fest. "Heute stand die Abwehr besser, dafür war der Angriff katastrophal. Wir haben den Saarlouiser Torwart warm geworfen", sagte er.Den Glanzparaden des gelobten HG-Schlussmanns Christoph Chwalek war es zu verdanken, dass die Gastgeber nach zehn Minuten mit drei Toren führten. Den Treffer zum 6:3 markierte "Neuzugang" Tobias Stemmler, der vier Tore erzielte. Eigentlich ein gelungenes Comeback nach einjährigem "Auslandseinsatz" beim luxemburgischen Erstligisten Differdingen. Doch kurz nach der Pause sah der Regionalliga-Torschützenkönig der Saison 2004/2005 nach einem harmlosen Foul an Wölfe-Neuzugang Tamas Nemeth die Rote Karte und musste auf der Tribüne Platz nehmen. "Halb so schlimm. Ich habe ihn kaum berührt", verteidigte sich der 27-Jährige. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (2:2, 8:8, 12:12, 14:14) mit leichten Vorteilen für Saarlouis, übernahmen die Gäste nach dem Stemmler-Ausschluss kurz die Regie und gingen nach einem Tor von Kreisläufer Maurice Duchene mit 17:15 (33.) in Führung.

Das schwache Spielniveau wurde zwischen der 39. und 47. Minute überdeutlich. Acht Minuten lang herrschte auf dem Feld völlige Torflaute. Einzig Christoph Chwalek (HGS) und Sven Klein (HF Untere Saar) wussten mit sehenswerten Paraden zu gefallen. "Ich kenne die Wurfbilder der Gegner genau und mein Trainer hat mich gut vorbereitet", verriet Chwalek sein Erfolgsrezept. Die restlichen zwölf Spieler auf dem Platz mühten sich zwar redlich, verzettelten sich aber zu oft in Einzelaktionen. Besonders Tamas Nemeth brauchte für seine drei Tore zu viele Versuche. Wie gesagt: Das Spielniveau war niedrig, spannend blieb es aber bis zum Schluss (20:20, 23:23, 24:24). 90 Sekunden vor dem Abpfiff scheiterte Pascal Simon zunächst beim Strafwurf, erzielte aber im Nachsetzen den Saarlouiser Siegtreffer. Während die Einheimischen über den 25:24-Erfolg jubelten, zogen die Gäste lange Gesichter. "Wir sind hier ganz schwach aufgetreten und haben versagt", stellte HF-Spielmacher Thomas Kochann später ernüchtert fest. ros

HG Saarlouis: Eric Lubjuhn, Christoph Chwalek; Jens Ehrich 5/4, Pius Amann 4, Tobias Stemmler 4, Fabian Löffler 3, Tobias Adam 3, Pascal Simon 2, Marius Merziger 2, Michael Patschke 1, Tuan Au 1.

HF Untere Saar: Sven Klein, Matthias Hoffeld; Peter Laux 7, Thomas Kochann 6, Alexander Bochem 4, Tamas Nemeth 3, Sebastian Klein 2/1, David Pfiffer 1, Maurice Duchene 1, Patrick Stengel, Mathias Bochem, Florian Schmidt, Laszlo Kincses.

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