Unbesiegbarer Herbstmeister

Augsburg · Das war eine klare Ansage des FC Bayern. In nur 13 Minuten geht Augsburg im Topspiel zu Boden. Und Pep Guardiola schwärmt nach dem Gewinn der Herbstmeisterschaft von der Mentalität seiner Spieler.

In der vorweihnachtlichen Stimmung nach dem unwiderstehlichen Sturmlauf zur 20. Herbstmeisterschaft machte Pep Guardiola den Bayern-Stars eine Liebeserklärung. Das mächtige 4:0 (0:0) im Topspiel beim Überraschungsteam FC Augsburg hatte den Spanier tief beeindruckt auf der Zielgeraden eines Jahres, das sein Starensemble mit den sechs deutschen Weltmeistern bis ans Limit gefordert und belastet hat. "Ich bin überrascht von der Mentalität dieser Spieler nach zwei Jahren, in denen sie alles gewonnen haben. Alle drei Tage spielen sie mit großer Mentalität, gewinnen, gewinnen, gewinnen", schwärmte Guardiola.

25. Titelgewinn steht bevor

Der Starcoach sah nach Sieg Nummer zwölf im 15. Saisonspiel die Zeit reif, sich zudem öffentlich beim FC Bayern zu bedanken: "Gratulation an den Verein, an Karl-Heinz Rummenigge, an Matthias Sammer für diese Spieler, die sie mir gegeben haben." Gerade im Liga-Alltag nach der Champions League sei es "nicht einfach", betonte Guardiola mit dem Verweis auf die Niederlagen von Schalke (1:2 gegen 1. FC Köln) und Dortmund (0:1 bei Hertha BSC ). "Und wir gewinnen hier gegen diesen super Gegner", rühmte Guardiola seine Truppe: "Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Spieler."

Das darf er in der Tat sein. Eine gute Stunde hatten die Augsburger mit großem Kraftaufwand dem Favoriten das Siegen schwer gemacht. Aber dann schlugen Medhi Benatia (58. Minute), Arjen Robben (59./71.) und Robert Lewandowski (68.) in nur 13 Minuten zu.

"Bayern München spielt in einer anderen Liga", kommentierte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl die Partie. "Die Bayern haben eine unglaubliche Mannschaft und eine enorme Geschwindigkeit. Wenn du mal in Rückstand bist, sind sie nicht mehr zu stoppen", ergänzte Manager Stefan Reuter schwer beeindruckt.

In 16 von bislang 19 Fällen ließen die Bayern auf die inoffizielle Herbstmeisterschaft zumindest mal den Titelgewinn in der Bundesliga folgen. Das ist eine Erfolgsquote von 84,2 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Rekordchampion 2015 seinen 25. Titelgewinn feiern darf, liegt aber gefühlt bei mindestens 99,9 Prozent.

Robben der "Beste der Welt"

Nach der Machtdemonstration in der Augsburger Arena stimmte nicht nur Guardiola Lobeshymnen an. Rummenigge erklärte Doppeltorschütze Robben zum "besten Feldspieler der Welt". Zudem pries der Vorstandsboss die "großartige" Zusammenarbeit von Team und Trainer, dessen großer Fan er ist: "Ich bin begeistert von Pep, weil er die Mannschaft fordert, aber auch fördert. Und die Ergebnisse - da kann man nur den Hut ziehen."

Guardiolas Personal-Rochaden waren - wieder einmal - aufgegangen. Thomas Müller und Mario Götze ließ er zunächst draußen. Dafür bot er überraschend Bastian Schweinsteiger erstmals gemeinsam mit Xabi Alonso im Mittelfeld auf, was gut funktionierte. "Beide haben große Erfahrung, große Persönlichkeit", sagte Guardiola. Und nach der Umstellung auf ein klares 4-3-3 mit Ribéry, Lewandowski und Robben als Sturmtrio ging schließlich die Post ab.

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