Unaufhaltsam wie ein Wirbelwind

Saarbrücken · Der US-Amerikaner Andre Buford ist der neue Topspieler der Saarland Hurricanes. Schon in den ersten drei Spielen (darunter zwei Siege) hat der Wirbelwind dem Vereinsnamen der Footballer alle Ehre gemacht.

 Er ist ein Kraftpaket, er ist verdammt schnell, und er hat die Lizenz zum Siegen: Hurricanes-Neuzugang Andre Buford. Foto: Ruppenthal

Er ist ein Kraftpaket, er ist verdammt schnell, und er hat die Lizenz zum Siegen: Hurricanes-Neuzugang Andre Buford. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Die Wege des Herrn sind unergründlich. Dass es Andre Buford ausgerechnet ins Saarland verschlagen hat, hat einen Grund. Ein 14-jähriges Mädchen habe ihm vor Jahren in einem Gottesdienst gesagt, er sei so stark und unaufhaltsam wie ein Wirbelsturm. Ob Orkan Andre auch an diesem Samstag gegen die Marburg Mercenaries wirbelt, wird sich um 18 Uhr im Ludwigsparkstadion zeigen.

Buford blieb dieser Moment in Erinnerung. Für ihn war es ein Zeichen. "Deshalb wollte ich zu den Hurricanes ins Saarland", sagt der US-Amerikaner. Er muss selbst darüber lachen, meint es aber ernst und machte dem Vereinsnamen des Football-Bundesligisten bereits in den ersten Spielen alle Ehre. "Verdammt, ist der schnell", hörte man schon während der ersten Testspiele aus den Abwehrreihen der Gegner.

Kein Jubel nach Touchdown

Buford hat das Laufspiel der Saarland Hurricanes von Beginn an auf eine andere Ebene gebracht. Bereits fünf Mal hat er das lederne Ei in die Endzone der Gegner getragen. Wie er bei seinen letzten beiden Touchdowns in Wiesbaden über 90 und 97 Yards (also Sololäufe über 82 und 88 Meter) das gesamte Spielfeld kreuzte, mehrmals abdrehte, die Richtung änderte und sich den unzähligen Angriffen der gegnerischen Defensive entzog - einfach überirdisch. "Ich laufe dann einfach immer weiter", sagt der 23-Jährige, ohne große Jubelszenen nach einem Touchdown folgen zu lassen. "Ich will sportlich fair bleiben, aus Respekt vor dem Gegner. Ich versuche einfach, ein gutes Beispiel auf dem Platz zu sein."

Das ist ihm so wichtig wie sein Glaube zu Gott, seine Familie und natürlich American Football. In genau dieser Reihenfolge. "Gott ist auf dem Platz immer an meiner Seite", betont er. Mit zehn Jahren hat Andre Buford angefangen, ernsthaft Football zu spielen, nachdem er Barry Sanders, einen der besten Läufer der US-Profiliga NFL gesehen hatte. "Ich bin absoluter Fan von ihm", sagt Buford, der ihm natürlich nacheifern will. "In der NFL zu spielen, das ist mein großes Ziel", sagt er, "das ist der Traum eines jeden Footballspielers." Dafür trainiert Buford in der spielfreien Zeit härter als während der Saison. Für Footballspieler aus den Vereinigten Staaten ist es ohnehin "ein 24-7-Ding", wie er es beschreibt. Ein Job: 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche.

Studium kann noch warten

Mit demselben Ernst geht er die Sache auch hier im Saarland an. Sein Motto: Nur wer hart arbeitet, kann auch richtig feiern. Deshalb wird das 1,71 Meter große und 90 Kilo schwere Muskelpaket sicher kein Training versäumen. "Wir müssen ständig an uns arbeiten, um besser zu werden", erklärt der Architekturstudent, der nur ein Semester vor seinem Abschluss steht, und wird ganz plötzlich zumindest in diesem Punkt gemütlich. "Das herrscht keine Eile. Ich bin sehr jung und habe noch genügend Zeit", sagt Buford, der auf dem Feld zu den Schnellsten gehört.

4,44 Sekunden benötigt er für die ersten 40 Yards (36,58 Meter). Doch es ist nicht alleine seine Schnelligkeit, die ihn auszeichnet. "Meine Mutter hat mir früher gesagt, dass ich nicht unbedingt den direkten Weg nehmen muss", erzählt er. Das erklärt zumindest, warum seine Laufwege auf dem Feld ähnlich unergründlich sind - wie die des Herrn.

saarland-hurricanes.com

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