Überflieger aus Bulgarien

Saarbrücken · Der ehemalige Leiter des „World Training Center“ in Saarbrücken, Günther Huber, hat aus den bulgarischen Schwestern Gabriela und Stefani Stoeva eines der besten Damen-Doppel der Welt geformt. In der Saarlandhalle lieferten sie den Beweis dafür.

 Stefani (links) und Gabriela Stoeva bilden eines der besten Damen-Doppel der Welt – auch wenn sie in Saarbrücken im Viertelfinale ausgeschieden sind. Foto: Heise

Stefani (links) und Gabriela Stoeva bilden eines der besten Damen-Doppel der Welt – auch wenn sie in Saarbrücken im Viertelfinale ausgeschieden sind. Foto: Heise

Foto: Heise

Sie sind gerade mal 21 und 20 Jahre alt, liegen in der Badminton-Weltrangliste im Damen-Doppel aber schon auf Platz 13. Gabriela und Stefani Stoeva aus Bulgarien sorgen international für Schlagzeilen - und stellten das auch bei den "Bitburger-Badminton-Open" in der Saarbrücker Saarlandhalle unter Beweis. Auch wenn sie am Freitag im Viertelfinale gegen die Favoritinnen Tang Yuanting und Yu Yang mit 16:21, 9:21 ausgeschieden sind. Die Chinesinnen erreichten so das Halbfinale an diesem Samstag (ab 14 Uhr) und werden wohl auch im Finale am Sonntag (ab 14 Uhr) nicht zu schlagen sein.

"Wir sind zum zweiten Mal hier. Turnier und Organisation gefallen uns sehr", erklärt Gabriela, die ältere der beiden Schwestern , die vor vier Jahren von einem Glücksfall profitierten. Günther Huber, ehemaliger Bundestrainer der Schweiz und von Kanada, ehemaliger Sportdirektor des Deutschen Badminton-Verbandes und ehemaliger Leiter des "World Training Center" in Saarbrücken , übernahm die Vorbereitung der bulgarischen Nationalmannschaft auf die Junioren-Europameisterschaft. Dabei entdeckte er, welches Talent in den beiden steckte. "Er hat unsere Technik umgestellt und war immer sehr nett zu uns. Wir sind ihm sehr dankbar für das, was er für uns getan hat. Er hat uns schließlich auch dazu gebracht, Englisch zu lernen", schwärmt Stefani Stoeva.

Gold bei Europa-Spielen

Bei der Junioren-Europameisterschaft gewann Stefani Gold im Einzel und im Doppel mit Gabriela. Auch bei den Europa-Spielen in Baku in diesem Jahr gewannen die Stoevas die Doppelkonkurrenz. Dabei sehen sie es als Vorteil an, mit der Schwester auf dem Feld zu stehen. "Wir kennen unsere Spielweise in- und auswendig. Daher kann der Verband uns nur zusammen spielen lassen", sagt Gabriela. Auf die Frage, ob sich die beiden sich auch streiten, lachen sie. "Natürlich. Gerade im Training kommt das häufiger vor. Aber sobald wir zum Spiel in der Halle sind, sind wir eine Einheit. Wir wissen, dass wir zusammen funktionieren müssen", sagt Stefani.

In Saarbrücken mussten die Stoeva-Schwestern ohne ihren Trainer auskommen. Huber war aus privaten Gründen nicht mit von der Partie. Trotzdem zeigten seine Schützlinge eine starkes Turnier. Und unabhängig von Abschneiden in der Saarlandhalle haben die Stoevas sowieso ein großes Ziel vor Augen: die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Momentan sieht es sehr gut aus, doch die Schwestern aus Bulgarien sind vorsichtig. "Wir denken Schritt für Schritt. Wir wissen, dass die Chance da ist, aber es kann viel passieren. Erst wenn wir auf der Teilnehmer-Liste stehen, freuen wir uns über eine erfolgreiche Qualifikation", verrät Stefani.

Zum Thema:

Auf einen BlickMarc Zwiebler steht im Halbfinale der Badminton Open in Saarbrücken . Der Bischmisheimer, letzter Deutscher im Turnier, besiegte am Freitag den Taiwanesen Hao Jen Hsu mit 17:21, 23:21 und 21:15 und trifft an diesem Samstag im Halbfinale ab 14 Uhr auf Wong Wing Ki Vincent (Hongkong). Michael Fuchs vom BC Bischmisheim ist mit seiner Partnerin Birgit Michels im Viertelfinale ausgeschieden. Das Mixed verlor gegen die Russen Vitalij Durkin und Nina Vislova mit 17:21, 21:15 und 13:21. dko

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort