Über Webber scheint die Sonne

Silverstone. Michael Schumachers Regengebete wurden nicht erhört, und Weltmeister Sebastian Vettel musste seinem schnelleren Teamkollegen Mark Webber zum Sieg gratulieren. Die Generalprobe der deutschen Formel-1-Fahrer für das Heimspiel in Hockenheim ist missglückt

Silverstone. Michael Schumachers Regengebete wurden nicht erhört, und Weltmeister Sebastian Vettel musste seinem schnelleren Teamkollegen Mark Webber zum Sieg gratulieren. Die Generalprobe der deutschen Formel-1-Fahrer für das Heimspiel in Hockenheim ist missglückt. Dagegen feierte der Australier Webber vor 125 000 Zuschauern in Silverstone seinen zweiten Saisonerfolg und mausert sich immer mehr zu einem ernsthaften Titelkandidaten.Ferrari-Pilot Fernando Alonso belegte den zweiten Platz. Dabei sah der Spanier bereits wie der sichere Sieger aus, ehe er Opfer seiner abbauenden Reifen wurde und Webber vier Runden vor Schluss überholen lassen musste. Dahinter belegte Vettel den dritten Rang. "Am Ende ging es wieder um die Reifen, da hätte ich etwas mehr gebraucht. Mark hat verdient gewonnen", sagte Vettel.

Schumacher wurde in den 52 Runden vom dritten Startplatz bis auf Position sieben durchgereicht. Für Norbert Haug war das keine große Überraschung. "Der erwartete Regen kam nicht - am Ende waren seine Zeiten konkurrenzfähig", sagte der Mercedes-Sportchef. Damit wurde Schumacher zwei Wochen nach dem ersten Podestplatz seit seiner Rückkehr wieder auf den Boden der Realität geholt. Der 43-Jährige wollte nichts beschönigen. "Wir waren am Anfang zu langsam und am Ende nicht stark genug um vorne mitzureden. Unter den Bedingungen war unser Auto nicht konkurrenzfähig", sagte Schumacher.

Nico Hülkenberg landete im Force India auf Rang zwölf. Schumachers Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg kam nach einem verkorksten Rennen mit einem verpatzten Boxenstopp nicht über den 15. Platz hinaus. Deutsches Schlusslicht war Marussia-Pilot Timo Glock auf dem 18. Platz. Ein Debakel erlebten die Lokalmatadoren: Lewis Hamilton wurde Achter, McLaren-Teamkollege Jenson Button Zehnter.

Zwei Wochen vor dem Großen Preis von Deutschland am 22. Juli in Hockenheim führt Alonso die Gesamtwertung mit 129 Punkten weiter an. Doch Webber liegt auf Rang zwei nur noch 13 Zähler zurück. Vettel verbesserte sich um eine Position auf Platz drei (100).

Webber war überglücklich. Der Sieg helfe ihm auch, in der Formel 1 zu bleiben. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Im Moment ist er zumindest beim Blick auf das Punktekonto die Nummer eins bei Red Bull. "Ich habe nie aufgegeben und habe immer gespusht", sagte Webber, als er nach seiner Strategie gefragt wurde. Vom WM-Titel wollte der 35-Jährige aber nicht sprechen. "Wir haben gesehen, was alles passieren kann. Die Saison ist noch sehr lang", sagte Webber. dapd

Hintergrund

Der japanische Formel-1-Pilot Kamui Kobayashi hat bei einem missglückten Boxenstopp in Silverstone zwei seiner Mechaniker verletzt. "Einer hat eine Blessur am Daumen, der andere hat Schnitte und Prellungen am linken Bein", teilte das Sauber-Team mit. Kobayashi hatte bei einem Reifenwechsel zwei Crew-Mitglieder angefahren. "Es war meine Schuld. Ich war zu schnell", räumte Kobayashi ein. dpa

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