Regionalliga TZ Sulzbachtal überlegt, ob es Sinn macht

Sulzbach · Der Tennis-Regionalligist aus Sulzbach benötigt Schützenhilfe, um in der Liga zu bleiben. Aber selbst dann stellen sich die Verantwortlichen mit Blick auf die fehlenden finanziellen Möglichkeiten die Frage, ob ein Rückzug nicht doch besser wäre.

 Milan Welte ist der bestplatzierte Deutsche in der Jugendweltrangliste des Internationalen Tennis-Verbandes (ITF). Der 18-Jährige steht bei den Junioren auf Rang 109. In der Regionalliga spielt er für das TZ Sulzbachtal.

Milan Welte ist der bestplatzierte Deutsche in der Jugendweltrangliste des Internationalen Tennis-Verbandes (ITF). Der 18-Jährige steht bei den Junioren auf Rang 109. In der Regionalliga spielt er für das TZ Sulzbachtal.

Foto: Peter Franz

Das Tenniszentrum Sulzbachtal (TZS) hat in der Regionalliga den Klassenverbleib aus eigener Kraft nicht geschafft. Die Sulzbacher beendeten die Saison als Vorletzter auf Platz sieben. Schlusslicht ist der TSC Mainz. Die Hoffnung auf den Klassenverbleib lebt beim TZS aber noch. Am kommenden Sonntag, 11. August, entscheidet sich, ob der Sulzbacher Verein in die Oberliga muss – oder in der Regionalliga Süd-West bleibt. Dann findet der letzte Spieltag der 1. und 2. Bundesliga statt.

Die Erstliga-Absteiger kommen in die Staffel Nord oder Süd der zweigleisigen 2. Bundesliga. Es könnte also sein, dass aus der 2. Bundesliga Süd nur eine Mannschaft absteigt. Ist dies ein Verein, der in die Regionalliga Süd-Ost kommt, gäbe es wiederum in der Regionalliga Süd-West nur einen Absteiger. Das wäre dann der TSC Mainz. Das TZ Sulzbachtal als Vorletzter wäre gerettet. Den letzten Platz in der 2. Bundesliga Süd belegt derzeit aber der Wiesbadener THC. Und der würde in die Regionalliga Süd-West absteigen. Damit gäbe es dort zwei Absteiger: den TSC Mainz und das TZ Sulzbachtal.

Unabhängig davon stellt sich die Frage, ob die Regionalliga die richtige Spielklasse für die Saarländer ist. Denn der Verein befindet sich in einem Dilemma. Problem Nummer eins: Das TZ Sulzbachtal möchte eine Mannschaft aus regionalen Talenten und erfahrenen, ausländischen Spielern. Talenten wie Milan Welte, Lars Johann und Noel Maximilian Hartzheim. Deren Spielstärke allein reicht allerdings nicht aus, um in einer Klasse, in der ehemalige Top-100-Spieler zum Einsatz kommen, konkurrenzfähig zu sein. Deshalb braucht das TZS internationale Verstärkung.

Was zu Problem Nummer zwei führt: Das Budget des TZ Sulzbachtal liegt nach Vereinsangaben im niedrigen, fünfstelligen Bereich. „Wir schaffen es nicht, für sieben Saisonspiele Sponsoren zu akquirieren. Jede Mannschaft kommt vollbesetzt und kann dich einfach nur mit Geld überbieten. Der Markt ist völlig verrückt, und die Mannschaften in der Liga sind sehr finanzstark“, sagt TZS-Trainer Milan Hoferichter. Er ergänzt: „Wir sind am Überlegen, ob die Regionalliga Sinn macht.“

„Mit dem Budget, das wir haben, ist es genial, was Milan daraus macht. Wir hatten eine tolle Mannschaft und dank vieler Helfer eine tolle Saison“, resümiert die TZS-Vorsitzende Birgit Klippert. Sie muss aber einräumen: „Es ist einfach schade, dass wir nicht genug finanzkräftige Sponsoren anziehen. Finanziell ist so eine Saison einfach ein großer Akt.“

Damit nicht genug, tut sich ein weiteres Problem auf. Die zweite Mannschaft des Tenniszentrums Sulzbachtal errang die Meisterschaft der Saarlandliga – und damit die Berechtigung zum Aufstieg in die Oberliga. Steigt die erste Mannschaft nun aber aus der Regionalliga ab, müsste die Reserve-Mannschaft auf den Aufstieg in die Oberliga verzichten. Denn die Statuten verbieten dort zwei Teams eines Vereins. Klippert sagt: „Wir wären natürlich wahnsinnig froh mit der Regionalliga. Aber man sitzt irgendwie zwischen den Stühlen. Die Saison ist mit sehr viel Aufwand verbunden. Aber wir wollen allen Talenten die Chance geben, so hoch wie möglich zu spielen.“

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