TVH am Ende außer Puste

Homburg. Jörg Ecker, Trainer des TV Homburg, und Volker John, Vize der HF Illtal, waren hochgradig erzürnt über die Schiedsrichterleistung im Derby der Handball-Oberliga am Samstagabend. Zusammen mit den Spielern und Betreuern beider Mannschaften zweifelten sie nach dem 30:27-Sieg der Illtaler die RPS-Liga-Tauglichkeit von Thomas Müller und Heinz-Dieter Heckmann (HV Pfalz) an

 Augen zu und durch: Christian Boscolo vom TV Homburg versucht, gegen Illtals Marcel Liebetrau (Nummer 14) zum Wurf zu kommen. Im Hintergrund weist Illtals Trainer Peter Monz, seine Bankspieler noch mal auf taktische Besonderheiten hin.Foto: Horst Klos

Augen zu und durch: Christian Boscolo vom TV Homburg versucht, gegen Illtals Marcel Liebetrau (Nummer 14) zum Wurf zu kommen. Im Hintergrund weist Illtals Trainer Peter Monz, seine Bankspieler noch mal auf taktische Besonderheiten hin.Foto: Horst Klos

Homburg. Jörg Ecker, Trainer des TV Homburg, und Volker John, Vize der HF Illtal, waren hochgradig erzürnt über die Schiedsrichterleistung im Derby der Handball-Oberliga am Samstagabend. Zusammen mit den Spielern und Betreuern beider Mannschaften zweifelten sie nach dem 30:27-Sieg der Illtaler die RPS-Liga-Tauglichkeit von Thomas Müller und Heinz-Dieter Heckmann (HV Pfalz) an. "Die Zeitstrafen haben das Spiel am Ende entschieden", urteilte Ecker. "Die absolute Zerfahrenheit des Spiels war alleine Verdienst der Schiedsrichter", meinte John. 14 Zeitstrafen in den letzten 23 Minuten sprechen eine deutliche Sprache, zumal die Spieler zu keiner Zeit unsportlich oder auch nur hitzig agierten. Tatsächlich zerstörten die schrillen Pfiffe der Schiedsrichter die Melodie des Spiels vor rund 300 Fans in der Robert-Bosch-Halle. Die Spieler wirkten sichtlich unsicher, weil sie sich auf keine Linie einstellen konnten. Beim einen Angriff war erlaubt, was beim nächsten mit einer Zeitstrafe geahndet wurde. Also agierte man zaghaft und gehemmt.

Die Homburger versuchten, über langes Positionsspiel die Lücke zu finden. Illtal setzte auf die schnelle, körperlose Mitte. Dementsprechend unterschiedlich schlug sich dann am Spielende auch der Kräfteverschleiß nieder. Homburg musste viel mehr Kraft investieren, um zum etwa gleichen Ergebnis zu kommen: Halbzeit 15:13. Nur mit dem 5:4 nach elf und dem 7:6 nach 15 Minuten konnten die Gastgeber in Führung gehen.

Bis zur 50. Spielminute (23:22 Illtal) machte sich der unterschiedliche Kraftaufwand wenig bemerkbar, dann jedoch schlug er erwartungsgemäß zu. Homburg schnaufte und wurde ausgehebelt. In der 52. Minute erzielte HFI-Rückraum Frank Nominé die erste Dreitore-Führung (25:22), die auch bis zur 55. Minute Bestand hatte. Der Schießbudenzauber in den letzten fünf Spielminuten, fünf Tore pro Mannschaft, änderte dann nichts mehr. Am Ende gewann Illtal mit 30:27.

"Wir haben das Spiel verloren, weil wir der schnellen Illtaler Mitte nicht Herr wurden. Aber wir haben gekämpft und uns nichts vorzuwerfen", sagte TVH-Coach Jörg Ecker. Und weiter: "Illtal hat eine gute Mannschaft, in den letzten Wochen wieder Substanz und Stärke aufgebaut, und wird den Klassenverbleib schaffen. Da bin ich mir sicher. Und das wünsche ich ihnen auch."

Mt 21:27 Punkten steht Illtal nun auf Platz zehn, Homburg ist mit 11:37 Punkten Fünfzehnter und damit Vorletzter. Fünf Mannschaften steigen ab. "Hauptsache gewonnen", musste HFI-Trainer Peter Monz am Ende einräumen. "Dass es kein schönes Handballspiel werden würde, war schon vor dem Anpfiff klar."

HFI-Abwehrchef Hendrik Schäfer sah seine Mannschaft "heute im Endeffekt über die ganze Spielzeit überlegen. Wir haben das Angriffsspiel der Homburger gut unterbunden, es ihnen wirklich schwer gemacht. Sie mussten für jedes Tor hart arbeiten. Klar, dass dann am Ende die Kräfte und die Zuversicht schwinden."

Spielfilm TVH-HFI: 2:3 (5.), 4:4 (10.), 6:6 (15.), 9:10 (20.), 10:11 (25.), 13:15 (HZ), 16:15 (35.), 19:19 (40.), 19:20 (45.), 22:23 (50.), 22:25 (55.), 27:30 (Endstand).

Top-Torschützen: HFI: Liebetrau 9/4, Sinnwell 6, Zeitz 4. TVH: Jusufbegovic 8/4, Boscolo 5, Marx 4.

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